Oberlaa


Oberlaa ist eine ehemalige niederösterreichische Ortsgemeinde, die heute Teil des 10. Wiener Gemeindebezirkes Favoriten ist. Der südliche Teil bildet als Oberlaa Land, der nördliche Teil als Oberlaa Stadt jeweils eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Oberlaa liegt im Süden Favoritens. Zum historischen Ort an der Liesing werden heute meist noch die Wohngebiete des Laaer Berges gezählt. Flussaufwärts grenzt der Ort an Rothneusiedl, das ebenfalls ein Teil von Favoriten ist. Im Süden von Oberlaa liegt die niederösterreichische Marktgemeinde Leopoldsdorf.
Die beiden Katastralgemeinden Oberlaa Stadt (748,28 ha) und Oberlaa Land (450,37 ha) erstrecken sich zusammen über eine Fläche von 1198,65 ha. Sie werden durch die Bahnstrecke der Donauländebahn voneinander getrennt.
Oberlaa bezeichnet ferner einen aus zwei Zählsprengeln bestehenden Zählbezirk der amtlichen Statistik, dessen Grenzverlauf jedoch nicht mit jenen der beiden Katastralgemeinden ident ist.

Ursprünglich bildete der Ort mit dem flussabwärts liegenden Unterlaa eine Einheit unter dem Namen Laa.
Bereits im Jahre 1873 wurden größere unbewohnte Teile des Ortes an das Wiener Stadtgebiet angeschlossen. Mit dem Gesetz vom 1. Oktober 1938 nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde Wien zu Groß-Wien vergrößert. Dies hatte eine Eingemeindung Oberlaas sowie seines Nachbarorts Unterlaa zur Folge. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese im Jahre 1954 bestätigt.

Heute ist Oberlaa mit seinen zahlreichen Heurigen ein beliebtes Ausflugsziel. Im Jahre 1965 begann man hier mit der Erschließung einer Schwefelquelle und eröffnete schließlich im Jahre 1974 mit der Therme Oberlaa die bislang einzige Thermalquelle Wiens. In diesem Zusammenhang fand außerdem die Eröffnung der Wiener Internationalen Gartenschau 1974 in Oberlaa statt. Die hierfür großflächig angelegten Gartenanlagen sind bis heute als großer Kurpark Oberlaa am Südhang des Laaer Berges erhalten. Des Weiteren befand sich bis 2007 mit der Kurhalle Oberlaa ein Veranstaltungszentrum in der Nähe der Therme sowie die Kurkonditerei Oberlaa. Neben dem Kurzentrum befindet sich der an der Donauländebahn gelegene Bahnhof Oberlaa, der aber nicht im Personenverkehr bedient wird.
Die Pfarrkirche Oberlaa wurde zum ersten Mal im Jahre 1267 erwähnt. In den beiden Türkenbelagerungen wurde die Kirche komplett zerstört und im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. Sie ist dem Hl. Ägidius geweiht. Der heutige Friedhof Oberlaa wurde 1833 geweiht.
Die Heilquellen Oberlaas wurden auch im Wappen Favoritens verewigt. Im rechten oberen Teil finden sich hierfür zwei weiße Fontänen, die aus einem weißen Schalenbrunnen sprudeln. Der Hintergrund ist in blauer Farbe gewählt.
Bei der Kreuzung Leopoldsdorfer Straße / Scheunenstraße steht eine Ecce-homo-Säule. Gemeinsam mit den sie umgebenden vier Rosskastanien und der Grünfläche steht sie als „Baumgruppe samt Freiplastik“ als Wiener Naturdenkmal Nummer 751 unter Schutz.

In Oberlaa hatte bis Ende 2007 unter anderem das österreichische Luftfahrtsunternehmen Austrian Airlines seinen Sitz.
In Oberlaa existieren, bisher mitunter selbst von Wienern weitgehend unbemerkt, zahlreiche Weingärten, die von ansässigen Winzern, aber auch von Weinbauern aus anderen Wiener Weinbauregionen bewirtschaftet werden. Dem Oberlaaer Wein wird enormes Potenzial bescheinigt. Dies resultiert neben der guten Lage nicht zuletzt auch daraus, dass die Grundstückspreise im Wien-Vergleich noch relativ niedrig sind, aber auch daher, dass viele der als Weingärten ausgewiesenen Grundstücke noch nicht bewirtschaftet werden.