Rothneusiedl
Rothneusiedl war bis 1938 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Rothneusiedl liegt südlich der Liesing und des Laaer Berges. Flussaufwärts befindet sich der Wiener Bezirksteil Inzersdorf, der bereits zum 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing gehört, sowie flussabwärts der Wiener Bezirksteil Oberlaa. Im Süden grenzt Rothneusiedl an die niederösterreichische Gemeinde Hennersdorf.
Die Katastralgemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 189,91 ha. Rothneusiedl bezeichnet ferner einen aus fünf Zählsprengeln bestehenden Zählbezirk der amtlichen Statistik, dessen Grenzverlauf jedoch nicht mit jenem der Katastralgemeinde ident ist.
Der Ort im Süden Wiens entstand vermutlich im 9. Jahrhundert, als zahlreiche neue Siedler nach der Völkerwanderung in das Favoritner Waldgebiet kamen. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1301 als Newsidel. Die Silbe „Roth“ im Ortsnamen stammt möglicherweise von dem stellenweise roten Erdboden. Rothneusiedl wurde vor allem durch die Landwirtschaft stark geprägt, die noch heute eine wichtige Rolle im Ort spielt.
Die Industrialisierung hatte nur wenig Auswirkung auf die Entwicklung des Ortes. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann man jedoch in der Umgebung Rothneusiedls Tegel abzubauen. Mit dem Gesetz vom 1. Oktober 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Wien zu Groß-Wien vergrößert. Dies hatte eine Eingemeindung Rothneusiedls zur Folge. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese im Jahre 1954 bestätigt.
Die U-Bahn-Linie U1 soll 2015 nach Rothneusiedl verlängert werden.
Als Motiv für die Gestaltung des für Rothneusiedl bestimmten Teil des Favoritner Wappens wurde ein roter Ringofen mit einem darunter liegenden, geschwungenen, silbernen Bachlauf auf blauem Untergrund gewählt. Diese symbolisieren den früheren Tegelabbau sowie die Liesing.
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