Thurygrund


Thurygrund, auch Thury, Thuryvorstadt und Am Thury, war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde (Vorstadt) und ist heute ein Stadtteil Wiens im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.

Das Gebiet des Thurygrunds war bereits zur Zeit der Kreuzzüge besiedelt. St. Johann an der Als, ursprünglich als Hospiz für Fremde gegründet, wurde vermutlich schon zu dieser Zeit teilweise als Hospital genutzt. 1179 wurde ein Hospital zur Aufnahme von an Aussatz erkrankten Menschen gegründet. Der Name St. Johann an der Siechenals wurde in der Folge auf den angrenzenden Teil der Als und die am Bach benachbarte Siedlung (Siechenals) übertragen . Die zugehörige Kirche stand bis 1858 auf einem Hügel rechts der Als, dem heutigen Arne-Carlsson-Park. Heinrich der II. Jasomirgott, Gründer des Schottenstifts, übertrug dem Schottenkloster 1158 den Grundbesitz und das Pfarrrecht vom Tiefen Graben bis zur Kirche St. Johann und von dort bis zur Mündung der Als in die Donau. Während der ersten Wiener Türkenbelagerung wurden, um den Angreifern keine Deckung und Versorgungsmöglichkeit zu bieten, die Kirche und das Lazarett von Siechenals mit dem gleichnamigen Dorf in Brand gesteckt. Während der Ort Siechenals nicht mehr aufgebaut wurde, beschloss der Stadtrat 1540 den Neubau des Lazaretts und den Wiederaufbau der Kirche St. Johann.
Das Gebiet des Thurygrunds blieb in der Folge lange Zeit unbesiedelt, Mitte des 17. Jahrhunderts reichte die Besiedelung des Bezirksgebietes nur bis zum Unterlauf der Als. 1646, 117 Jahre nach der Zerstörung von Siechenals, errichtete schließlich der Ziegelfabrikant Johann Thury erstmalig wieder ein Gebäude in dieser Gegend. Der Bereich war immer wieder durch das Hochwasser der Als, insbesondere im Bereich der Einmündung des Währinger Baches bei der heutigen Markthalle, bedroht. Thury besaß zwei Grundstücke, die miteinander nicht verbunden waren. Das nördliche davon, das ein Haus mit Weingarten, Keller und Schankgerechtigkeit umfasste schenkte er 1656 ebenso wie einen Ziegelofen am Sporkenbühel (Sperlingshügel) dem Servitenkloster. Im Andenken an Johann Thury wurde die entstehenden Vorstadt schließlich Thurygrund genannt. Während der südliche Teil des Thurygrunds Anfang des 18. Jahrhunderts bereits besiedelt wurde, blieb der nördliche Teil lange Zeit von Ziegeleien geprägt. Im südlichen Teil wurde wiederum bereits 1713 eine Kapelle für die Bewohner errichtet.

Rossau


Rossau (bis 1999 amtlich: Roßau) war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde (Vorstadt) und ist heute ein Stadtteil Wiens im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.

Die Rossau liegt im Osten des Alsergrunds. Im Osten bildet der Donaukanal die Grenze zu den Bezirken Brigittenau und Leopoldstadt, im Norden grenzt sie an die Alsergrunder Bezirksteile Althan- und Thurygrund, im Westen an die Alservorstadt. Südlich grenzt die Rossau schließlich an den 1. Bezirk Innere Stadt. Die Grenzen sind heute durch die Straßenzüge der Maria-Theresien-Straße, Liechtensteinstraße, Alserbachstraße sowie den Donaukanal gekennzeichnet.
Die Rossau ist ferner ein zehn Zählsprengel umfassender Zählbezirk der amtlichen Statistik, dessen Grenzverlauf jedoch nicht mit jenem der ehemals selbstständigen Gemeinde ident ist.

Die Rossau liegt im Osten des Alsergrunds. Im Osten bildet der Donaukanal die Grenze zu den Bezirken Brigittenau und Leopoldstadt, im Norden grenzt sie an die Alsergrunder Bezirksteile Althan- und Thurygrund, im Westen an die Alservorstadt. Südlich grenzt die Rossau schließlich an den 1. Bezirk Innere Stadt. Die Grenzen sind heute durch die Straßenzüge der Maria-Theresien-Straße, Liechtensteinstraße, Alserbachstraße sowie den Donaukanal gekennzeichnet.
Die Rossau ist ferner ein zehn Zählsprengel umfassender Zählbezirk der amtlichen Statistik, dessen Grenzverlauf jedoch nicht mit jenem der ehemals selbstständigen Gemeinde ident ist.

Im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurden das Fischerdörfchen am Donaukanal und auch alle anderen Gebäude ein Raub der Flammen. 1540 wurde vom Wiener Stadtrat jedoch der Wiederaufbau der Kirche St. Johann beschlossen. Um die Stadt wurde eine Bauverbotszone eingeführt und zur besseren Verteidigung ein zunächst 90 Meter breites Glacis errichtet. Die vor den Stadttoren entstandenen mittelalterlichen Vorstädte verschwanden somit nun endgültig. 1547 wurde in der Rossau vor dem Schottentor die bürgerliche Schießstätte errichtet, auf der die Armbrust- und Gewehrschützen trainierten. Nach einem kaiserlichen Erlass 1632, der die Ausweitung des Glacies auf 300 Schritte und ein Bauverbot im Vorfeld vorsah, fielen den Verteidigungsmaßnahmen ein Palais der Schwarzenbergs und das Fischerdörfchen zum Opfer. Dadurch verkleinerte sich das Gebiet der Rossau auf den Bereich zwischen der heutigen Berggasse und der Alserbachstraße. Neben einer kleinen Ansiedlung vor den Stadtmauern mit dem Schießplatz hatte die Rossau jedoch immer noch einen starken Aucharakter mit Tümpeln, Wasserläufen und Altarmen, die die Besiedelung behinderten. Deshalb wurde das Gebiet Großteils nur von Fischern, Flößern und als Weide und Tränke für die Pferde genutzt. Wegen der Stadtnähe geschätzt, wurde die Rossau aber nun von Adeligen und reichen Bürgern für die Errichtung von Zweitwohnsitzen mit reich ausgestalteten Gärten interessant. Auch der Wiener Bürgermeister Daniel Moser ließ für sich einen Garten zwischen Rossauer Lände und Hahngasse errichten. 1638 wurde vom Hofkriegsrat dem Servitenorden die Erlaubnis erteilt, ein Kloster in der Rossau zu errichten. Die Patres erwarben den Grund der Witwe Laura Katharina Quattin und ein Vorauskommando baute den Stadel zu einer Kapelle um. Wichtigster Geldgeber für die Errichtung einer Kirche wurde der kaiserliche Heerführer Octavio Piccolomini, der durch den Verkauf eines Landgutes in Böhmen den Neubau von Kirche und Kloster finanzierte. Nach Piccolominis Tod finanzierte Johann Tury den Bau der Servitenkirche weiter. 1666 konnte im errichteten Rohbau der erste Gottesdienst abgehalten werden.
Bis 1850 befand sich hier eine der ältesten Wiener Hinrichtungsstätten, nämlich der so genannte Rabenstein. Zwischen 1902 und 1904 wurde an der heutigen Rossauer Lände das Polizeigebäude an der Elisabethpromenade erbaut.

Die Rossau ist Teil der Welterbestätte Historisches Zentrum von Wien. (Das Gebiet südlich von Berggasse, Schlickgasse und Türkenstraße gehört zu dessen Kernzone, das Gebiet nördlich davon zu dessen Außenzone.)
Im barocken (Garten-)Palais Liechtenstein in der Rossau, zuletzt bis 2001 Sitz des staatlichen Museums moderner Kunst, ist seit 2004 das Liechtenstein-Museum des gleichnamigen Fürstenhauses untergebracht, das vor allem barocke Kunst aus einer der größten Privatsammlungen der Welt ausstellt. Die Servitenkirche ist mit dem Servitenkloster das lokale Wahrzeichen des Stadtteils. Im Servitenviertel rund um die Kirche befindet sich in der Porzellangasse das Schauspielhaus Wien. In der ehemaligen Praxis und Wohnung von Sigmund Freud in der Berggasse 19, von ihm bis 1938 benützt, wurde 1971 das Sigmund-Freud-Museum eröffnet. Der Jüdische Friedhof Rossau im Hof eines Seniorenheims an der Seegasse ist der älteste erhaltene Friedhof Wiens; die Vereinssynagoge Müllnergasse (unweit der Servitenkirche) wurde hingegen bei den Novemberpogromen 1938 zerstört. Die 1865–1869 errichtete Rossauer Kaserne im Südosten des Bezirksteils war ursprünglich dem Heer, später der Polizei gewidmet und beherbergt heute unter anderem den Hauptsitz des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport und die Verkehrsleitzentrale der Wiener Polizei. Am Ufer des Donaukanals wurde 1995 bei der U-Bahn-Station Rossauer Lände das „Summerstage“ genannte Lokal eröffnet, das Musik, Kultur und (Freiluft-)Gastronomie kombiniert.

Als erster bedeutender Betrieb siedelte sich in der Rossau (Liechtensteinstraße 43) 1718 die Wiener Porzellanmanufaktur an, die 1744 in kaiserlichen Besitz überging und dadurch stark expandieren konnte. 1754 wurde im Haus gegenüber eine Kattunfabrik eröffnet, die ab 1777 auch Wollsortieranlagen und Spinnmaschinen baute. Zu den wichtigsten Handwerksberufen entwickelten sich in der Rossau ab dem späten 18. Jahrhundert jedoch die Sattlerei und Wagnerei. Da bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts an der Rossauer und Spittelauer Lände zahlreiche Schiffe anlegten und diese mit Pferden auch gegen den Donaustrom gezogen werden mussten, entstand ein großer Bedarf an Geschirren, Sattelzeug und Seilen. Ein zusätzlicher Bedarf resultierte aus den zahlreichen Adelspalais, die Sattler und Wagner für ihre Kutschen benötigten. Dies führte dazu, dass ab dem Ende des 18. Jahrhunderts in der Rossau ein Zentrum des Wagenbaus entstand. 1845, zur Blütezeit dieses Handwerks, arbeiteten etwa 30 % der Wiener Sattler, rund 15 % der Wagner, 42 % der Wagenschlosser und 47 % der Wagentischler im heutigen Bezirksgebiet. Insbesondere in der heutigen Porzellangasse lagen zahlreiche Wagnerbetriebe. Die Porzellanfabrik musste hingegen 1864 aufgrund der starken böhmischen Konkurrenz schließen. Erst 1923 wurde sie im Augarten neu gegründet (Porzellanmanufaktur Augarten).
Das Gaswerk Rossau war das erste in Wien tätige kommerzielle Gaswerk.
Die U-Bahn-Station Rossauer Lände wurde, damals noch als Station der Wiener Stadtbahn, im Jahr 1901 eröffnet. Im Stadtteil befindet sich mit dem Lateinamerika-Institut seit 1965 ein interdisziplinäres Institut für den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch mit Lateinamerika.

Michelbeuern


Michelbeuern ist ein Teil des Wiener Gemeindebezirks Alsergrund und wird überwiegend durch das Neue Allgemeine Krankenhaus eingenommen.

Die Bezeichnung Michelbeuern geht zurück auf die bei Salzburg gelegene Benediktinerabtei Michaelbeuern. Schon im Restitutionsbrief im Rahmen der Stiftsweihe 1072 finden die Besitzungen Erwähnung, die als 'Hof zu Waring' bezeichnet werden. Diese erstreckten sich über eine weiten Teil des heutigen Bezirks Währing und umfassten Weingärten, Wiesen und Waldungen.
Durch die Errichtung des Linienwalls im Jahre 1704 (im Verlauf dem Wiener Gürtel entsprechend) wurde der stadteinwärts gelegene eigentliche Michelbeuern´sche Grund von Währing abgetrennt und zur Alservorstadt eingemeindet. Neben dem Linienwall markierten im Süden und Osten der Alserbach und im Norden der Währinger Bach die Begrenzungen des Gebiets.
In josephinischer Zeit (1786) erfolgte die Abtretung des Stiftsbesitzes an den Wiener Magistrat für 10000 Gulden.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestand nur wenig Bebauung. Am Alserbach im Süden (die heutige Lazarettgasse) befand sich das Brünnlbad und die Brünnlmühle. Im Norden ist das k.k. Verzehrungssteuer-Linienamt Währing am Ort der heutigen Volksoper hervorzuheben, während im Mittelteil Ziegelgruben und –öfen angelegt wurden. Topographische Bezeichnungen in diesen Gebiet waren 'Auf der Sichenals' und 'Im Oberen und Unteren Gottlosbergen' (auch als Gotzlosberg bezeichnet).
1836 erfolgte die Gründung der k.k. privilegierten Dampfmaschinenfabriks AG (Sigl´sche Maschinenfabrik, später Technologisches Gewerbemuseum und heute das Werkstätten- und Kulturhaus WUK beziehungsweise die HLMW9 Michelbeuern) in der Eisengasse (heute Wilhelm-Exner-Gasse). Schließlich wurde von Ferdinand Fellner 1848–1853 die niederösterreichische Landesirrenanstalt auf einer Anhöhe des Areals errichtet, die später als psychiatrisch-neurologische Universitätsklinik weitergeführt wurde. Das Gebäude hatte Bestand bis 1974, als es im Rahmen des Baus des Neuen Allgemeinen Krankenhauses abgetragen wurde.

Lichtental


Lichtental war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde (Vorstadt) und ist heute ein Stadtteil Wiens im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.

Lichtental liegt im Norden des Alsergrunds und ist vollständig von Bezirksteilen des Alsergrunds umschlossen. Im Osten grenzt Lichtental an den Althangrund, im Norden und Süden an den Thurygrund und im Westen an den Himmelpfortgrund. Die heutigen Grenzen zu den weiteren Bezirksteilen des Alsergrunds verlaufen entlang der Fechtergasse, Liechtensteinstraße bis zur Grenze O.-Nr. 113 und 115 (heute im Bausparkassen-Gebäude von Nr. 111-115), Nußdorfer Straße zwischen O-Nr. 66 und 68, Rufgasse und Althanstraße.
Lichtental-Spittelau ist ein aus acht Zählsprengeln bestehender Zählbezirk der amtlichen Statistik, der auch Teilgebiete der umliegenden ehemaligen Vorstädte mit einschließt.

Erstmalig urkundlich erwähnt wurde das Gebiet 1280 als „Lichtenwerd“. Der Name „Werd“ bezog sich dabei auf die Lage auf einer Insel zwischen dem Donaukanal und einem heute verlandeten Donauarm im Bereich der heutigen Lichtensteinstraße, da „werd“ die mittelhochdeutsche Bezeichnung für Insel war. Der bestehende zweite Teil des Namens Lichtental stammt jedoch von einem Flurnamen, der seit Jahrhunderten als Talwiese bekannt ist.
Ursprünglich gehörte Lichtental zur Roßau. Johann Adam Fürst Liechtenstein erwarb 1687 zusammen mit dem Auersperg’schen Garten Wiesen in der Roßau. 1694 begann der Fürst mit der Errichtung einer Brauerei auf dem erworbenen Grund zwischen Liechtensteinstraße und Althanstrasse. 1699 wurde der übrige Teil zur Parzellierung freigegeben. Der Freigrund wurde in der Folge auch Liechtensteintal, aber auch Liechtental genannt, während die Bewohner lange Zeit den Begriff „Auf der Wiesen“ bevorzugten. Der Name „Karlstadt“, den der Fürst zu Ehren des Kaisers vorgesehen hatte, konnte sich hingegen nicht durchsetzen.
Die planmäßig angelegte Siedlung wurde auf der Praterterrasse errichtet, reichte jedoch über den alten Donauuferhang bis zur Nußdorferstraße auf die Stadtterrasse. Als erstes gemauertes Gebäude wurde das Haus des Schuhmachers Johann Friedrich Riess in der Salzergasse 38 fertiggestellt, das den Namen Zum goldenen Schlüssel erhielt. 1701 gab es bereits 14 Häuser auf der ehemaligen Wiese. Bis 1720 folgten 23 weitere, bis 1730 42 zusätzliche und 1740 waren es schließlich insgesamt 95 Häuser. Die Besiedelung erfolgte zunächst in Streulage, was die Vermutung nahe legt, dass der gesamte Baugrund bereits abgesteckt war und die Siedler ihren Baugrund frei wählen konnten. Bereits um 1730 erstreckte sich die Siedlung über das gesamte Gebiet.


Typische Häuser in Lichtental (Badgasse)
Die rasche Besiedelung machte auch den Bau einer Kirche notwendig, da einstweilen die Gottesdienste in der Brauerei abgehalten werden mussten. Bereits 1712 wurde mit dem Bau der Lichtentaler Pfarrkirche (zu den hl. 14 Nothelfern, auch Schubertkirche) begonnen, die 1718 fertiggestellt wurde. 1723 erfolgte die Pfarrgründung durch Abtrennung der Kirche von der Pfarre in der Währinger Pfarrkirche, 1730 die Weihe der Kirche. Das Wachstum des Pfarrgebietes führte jedoch bereits 1769 bis 1773 zu einer Erweiterung des Gotteshauses.
Wirtschaftlich spielte das Gastgewerbe im Ort eine große Rolle, da 20 Häuser, also zehn Prozent des Gesamtbestandes Gastwirtschaften beherbergten.
Mit der Aufhebung der Grundherrschaft 1848 fiel Lichtental an die Stadt Wien. 1850 wurde Lichtental in den neugebildeten Bezirk Alsergrund eingegliedert und zu Wien eingemeindet.

Himmelpfortgrund


Der Himmelpfortgrund war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde (Vorstadt) und ist heute ein Stadtteil Wiens im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund. Der Himmelpfortgrund grenzte an Lichtental, den Thurygrund, Michelbeuern sowie den Währinger und Nußdorfer Linienwall. Der Name dieses Ortes leitet sich vom 1783 aufgehobenen Himmelpfortkloster ab.

Am Himmelpfortgrund befinden sich die historistische Canisiuskirche mit ihren zwei 85 Meter hohen Türmen und die Privatkrankenanstalt Sanatorium Hera. Der österreichische Komponist Franz Schubert wurde 1797 am Himmelpfortgrund geboren. Sein Geburtshaus gehört zu den vom Wien Museum verwalteten Wohnungen bekannter Musiker in Wien.

Althangrund


Der Althangrund war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde (Vorstadt) und ist heute ein Stadtteil Wiens im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.

Der Althangrund liegt im Nordosten des Alsergrunds. Im Norden grenzt der Bezirksteil an die Döblinger Bezirksteile Heiligenstadt und Oberdöbling, im Westen an den Thurygrund und Lichtental und im Süden an die Roßau. Im Osten bildet der Donaukanal die Grenze. Die heutigen Grenzen zu den Bezirksteilen verlaufen somit vom Donaukanal bis zur Alserbachstraße Nr. 27, folgt dann der Fechtergasse ab Nr. 16 bis zur Althanstraße, dann weiter über dem Lichtenwerder Platz zur Heiligenstädter Straße, Gürtelbrücke, Spittelauer Lände bis zur Friedensbrücke.

Das Gebiet des Althangrundes war lange Zeit unbesiedelt. Die zum Gebiet gehörende Spittelau wurde jedoch bereits 1350 dem Bürgerspital zugesprochen, von der das Augebiet am Donaukanal seinen Namen erhielt. 1679 wurden hier sieben Baracken errichtet, um die Pestkranken von der Bevölkerung zu isolieren. Der Name Althangrund geht wiederum auf Christoph Johann Graf Althan, „Obrist-Hofkuchelmeister und Obrist-Hof-Landjägermeister“ zurück, der den Bezirksteil 1690 erwarb. Ähnlich wie Fürst Liechtenstein im benachbarten Lichtental ließ Althan an der Als einen Garten sowie von Johann Bernhard Fischer von Erlach ein Lusthaus, das Palais Althan, errichten. 1706 starb Althan und vererbte seinen Besitz seinem Sohn Gundacker von Althan, der das Gebiet 1713 an das Wiener Magistrat verkaufte. Eine echte Besiedelung des Gebietes begann jedoch erst ab 1724, als in der Althanstrasse 2 bis 12 eine Zeile einstöckiger Wohnhäuser errichtet und insbesondere von Handwerkern besiedelt wurde. Das Palais selbst erwies sich für die Stadt Wien zunächst als unrentabler Besitz. 1754 wurde es an den Handelsmann Johann Georg Schuller verkauft, sein Sohn Johann Baptist Pouthon, Eigentümer ab 1777, ließ das Palais umbauen und den Park im französischen Stil in einen englischen Landschaftspark umwandeln. Die Spittelau wurde im 19. Jahrhundert zum Ausgangspunkt der ersten Wiener Wasserleitung, die Ferdinand I. errichten ließ. Dafür wurde in diesem Bereich das Grundwasser der Donau mittels Saugkanälen entnommen und in Wassertürmen gespeichert. Wegen Qualitätsmängeln und mangelnder Kapazität wurde die Wasserleitung jedoch 30 Jahre später durch die I. Wiener Hochquellenwasserleitung ersetzt. Anstelle des Maschinenhaus steht heute die Müllverbrennungsanlage Spittelau. 1850 wurde das gesamte Gebiet schließlich in den neugebildeten Bezirk Alsergrund integriert und zu Wien eingemeindet.
1872 wurde auf dem Areal des ehemaligen Palais Althan-Pouthon der Franz-Josef-Bahnhof errichtet.

Strozzigrund


Der Strozzigrund (auch Strozzengrund) war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt.

Der Strozzigrund war eine der kleinsten Vorstädte Wiens und entstand auf einem Teil des ursprünglichen Lerchenfelds, dem dürren Lerchenfeld. Er umfasste die Strozzigasse sowie die angrenzenden Teile der Zeltgasse (Hausnummer 13 und 14), Josefstädterstraße (Hausnummer 35 bis 43) und Lerchenfelderstraße (Hausnummer 38 bis 50).

Bis zur Zweiten Wiener Türkenbelagerung gab es im Gebiet des Strozzigrunds nur Weingärten und Felder. Erst 1699 wurden die ersten Häuser (heute Lerchenfelderstraße 46 und 50) errichtet. Sie waren im Besitz des Flecksieders Gabriel Dessinger und des Schneiders Sebastian Robelt. Als Gräfin Maria Katharina Strozzi am 28. August 1702 das dürre Lerchenfeld erwarb, begann der Wandel des Gebietes. Während die Gräfin ein Sommerpalais (Palais Strozzi) errichtete, erhob Kaiser Leopold I. den Besitz der Gräfin zu einem freien Rittergut und legte somit den Grundstein für die später selbständige Vorstadt. Die Gräfin vererbte den Besitz ihrem Neffen Oberst Graf Ludwig Khevenhüller, der den Besitz der Gemeinde Wien anbot. Da dieser der Kaufpreis zu hoch war, verkaufte Khevenhüller den Besitz 1717 an den Bischof von Valencia, Folco de Cardona. Cardona vermachte nach seinem Tod 1725 den Besitz des Palais Kaiser Karl VI., die Grundherrschaft erbte hingegen Cardonas Neffe Johann Basilius Castelvi de Cervellon. 1746 kaufte schließlich die Stadt Wien die Grundherrschaft, die aus dem Palais und sechs Wohnhäusern bestand. Erst 1770, als Graf Chotek, der damalige Besitzer des Palais, große Teile des Gartens verkaufen musste, änderte sich die Siedlungsstruktur. Der Samtfabrikant Louis Henry kaufte den Grund und ließ das Gelände parzellieren. Innerhalb von zehn Jahren wurden 51 neue Häuser errichtet.

Josefstadt


Die Josefstadt war eine Vorstadt Wiens und ist seit ihrer Eingemeindung 1850/61 der namensgebende Bezirksteil des 8. Wiener Gemeindebezirks Josefstadt.

Innerhalb des Gemeindebezirks nimmt der Bezirksteil im Wesentlichen das Gebiet zwischen der Florianigasse im Norden und der Josefstädter Straße im Süden ein. Im Südosten gehören auch noch die Straßenzüge der Lange Gasse südlich der Josefstädter Straße sowie der Josefsgasse und der Trautsongasse zum Bezirksteil Josefstadt.
Im Westen grenzt die ehemalige Vorstadt an den jenseits der Wiener Gürtels gelegenen Gemeindebezirk Ottakring, im Osten an den jenseits der Zweierlinie gelegenen Gemeindebezirk Innere Stadt sowie im Südosten an den Gemeindebezirk Neubau. Der Bezirksteil Josefstadt hat gemeinsame Grenzen mit den vier weiteren Bezirksteilen: im Norden mit der Alservorstadt und Breitenfeld, im Süden mit Altlerchenfeld und dem Strozzigrund.
Bis auf den Hamerlingpark befinden sich keine größeren Grünflächen in der Josefstadt, die ehemalige Vorstadt ist heute ein dicht verbautes Wohngebiet.

Das Gebiet zwischen Ottakringerbach und Alserbach war seit dem 12. Jahrhundert im Besitz des Schottenstifts. Nach der Zweiten Wiener Türkenbelagerung von 1683 wurde mit der Bebauung der Gründe begonnen, wobei der 1491 erstmals erwähnte Rote Hof den historischen Kern der späteren Vorstadt bildete. Dieser Gutshof wurde 1690 von Marchese Hippolyto Malaspina erworben und die dazu gehörigen Gründe parzelliert. Bis 1700 befanden sich hier bereits 60 Häuser. In diesem Jahr verkaufte Malaspina die Siedlung an die Gemeinde Wien, die nun nach dem späteren Kaiser Joseph I. benannt wurde.
1772 wurde mit dem Bau der Josefstädter Kaserne begonnen, an deren Stelle nach 1910 das Stadtviertel um den Hamerlingplatz angelegt wurde. Bereits 1850 wurde die Eingemeindung der Vorstädte Wiens beschlossen, die 1861 umgesetzt wurde. Seitdem ist die Josefstadt der namensgebende Bezirksteil des 8. Wiener Gemeindebezirks.

Die Piaristenkirche Maria Treu ist eine barocke römisch-katholische Pfarrkirche im Zentrum des Bezirksteils. Das bedeutendste Kirchengebäude der Josefstadt steht im Rang einer Basilica minor.
Im äußersten Südosten des Bezirksteil steht das barocke Palais Auersperg, das von 1706 bis 1710 nach den Plänen der Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt erbaut wurde. Ein weiteres barockes Palais ist das um 1700 errichtete Palais Damian in der Lange Gasse.
Das 1788 eröffnete Theater in der Josefstadt ist das älteste noch bespielte Theater Wiens. In der Josefsgasse befindet sich Vienna's English Theatre. Hier steht auch der Antisemitenhof, der nach antisemitischen Zeitungen, die hier ihren Sitz hatten, benannt wurde.

Bei der Piaristenkirche Maria Treu ist das Bundesgymnasium Wien 8 untergebracht. Das Café Hummel ist ein Traditionskaffeehaus in der Josefstädter Straße. In der Josefsgasse befindet sich die Firmenzentrale des Waffenhändlers Joh. Springer’s Erben.
An der Ostgrenze der Josefstadt befindet sich die U-Bahn-Station Rathaus und an der Westgrenze die U-Bahn-Station Josefstädter Straße, in die mit dem Café Carina ein bekanntes Künstler- und Musik-Café integriert ist.

Breitenfeld


Breitenfeld war bis 1850 als eine der jüngsten Vorstädte Wiens ein geplant angelegtes Dorf der Grundherrschaft des Schottenstifts und ist seit damals ein Stadtteil im Wiener Gemeindebezirk Josefstadt. Dieser wurde bis 1861 als 7. Bezirk geführt, seit der Teilung des ursprünglichen 4. Bezirks in die zwei heutigen Bezirke 4 und 5 als 8. Bezirk.

Breitenfeld liegt im Nordwesten des Bezirks Josefstadt und grenzt
im Norden an Michelbeuern (9. Bezirk, Alsergrund),
im Westen seit seinem Bau, 1894–1900, an den Hernalser Gürtel und den 1892 eingemeindeten 17. Bezirk, Hernals, Bezirksteil Hernals (vor dem Straßenbau an den Linienwall),
im Süden an den Bezirksteil Josefstadt und
im Osten an den Bezirksteil Alservorstadt.
Das Gebiet, das zu Breitenfeld gehört, wird von Alser Straße, Hernalser Gürtel, Florianigasse und Feldgasse begrenzt. Felix Czeike nennt im Historischen Lexikon Wien eine engere Begrenzung des Gebietes von Breitenfeld, die sich auf die Zeit vor dem Bau des Gürtels bezieht: Er bezeichnet als westliche Grenze die Häuser der Bennogasse.

Breitenfeld wurde als letzter der späteren Bezirksteile der Josefstadt gegründet. Im 15. Jahrhundert und später war das Areal ein großes Getreidefeld, das dem Schottenstift gehörte. Erst 1801 wurde die „Obere Alsbreite“ (benannt nach der Als, einem Wienerwaldbach) von Abt Benno Pointner zur Besiedlung freigegeben, nachdem bereits 1770 die östlich benachbarte „Untere Alsbreite“, das Gebiet zwischen Alser Straße, Skodagasse und Feldgasse, besiedelt worden war. Die „Untere Alsbreite“ war der Alservorstadt zugeschlagen worden; die „Obere Alsbreite“ wurde von der Grundherrschaft 1802 zum neuen Ort Breitenfeld erklärt. In diesem Jahr wurden bereits die ersten drei Häuser fertiggestellt, um 1830 war die Besiedlung abgeschlossen.
Bekanntester Förderer der Vorstadt wurde Karl Georg Gaber (1771–1854), der in der Alservorstadt, Lange Gasse 20, ein Erziehungsinstitut leitete. Gaber war 1802–1812 und 1829–1840 im Auftrag des Schottenstiftes Grundrichter von Breitenfeld. Ihm werden in den Chroniken große Verdienste um die rasante Entwicklung des Ortes zugeschrieben. 1826 wurde der Ort mit 75 Laternen beleuchtet, 1828–1829 folgte die Kanalisierung des Gebietes. Des Weiteren wurde 1833 auf Gabers Initiative der Isisbrunnen errichtet und 1834 geweiht. Der 1812 errichtete Amtssitz Gabers (seit 1862 Breitenfelder Gasse 10, zuvor nach Gaber Karlsgasse benannt, bzw. seit 1904 Albertplatz 8, zuvor Hauptplatz von Breitenfeld) ist heute noch als Gaberschlössel bekannt. Auf dem Nachbargrundstück (Albertplatz 7) wurde 1823 ein Gemeindehaus errichtet. Von 1824 an wurde in Gabers Haus Breitenfelder Gasse 4 eine Privat-Trivialschule geführt, da in Breitenfeld ansonsten keine Schule bestand; 1870 wurde die spätere Pfarrschule von der Stadt Wien als öffentliche Schule übernommen. 1850 hatte der Ort vor der Eingemeindung bereits 96 Häuser mit 4.875 Bewohnern.
1862 erfolgten in Wien diverse Straßenumbenennungen, um die Doppelverwendung von Namen im Stadtgebiet zu vermeiden. So wurde in Breitenfeld die Breite Gasse (im 7. Bezirk auch vorhanden) in Albertgasse umbenannt, die Karlsgasse in Breitenfelder Gasse; aus der Königsgasse wurde die Bennogasse (nach Abt Benno Pointner, siehe oben), aus der Herrengasse (im 1. Bezirk bestand und besteht die prominentere von beiden) die Laudongasse. Aus der Liniengasse, die sich auf den Linienwall bezog, der hier bis in die 1890er Jahre verlief, machte man die Blindengasse. Der einstige Hauptplatz von Breitenfeld wurde erst 1904 Albertplatz benannt. Die Namen Feldgasse und Florianigasse bestanden schon vor 1800, die Alser Straße wurde erstmals 1211 (!) genannt (Details: Liste der Straßennamen von Wien/Josefstadt).
Der von Gaber angeregte Kirchenbau in Breitenfeld kam erst Jahrzehnte später zu Stande, da das Erzbischöfliche Ordinariat und das Schottenstift keinen Bedarf sahen. Die Breitenfelder Pfarrkirche am westlichen Rand des einstigen Ortsgebiets (Kirchenplatz, seit 1894 Uhlplatz) wurde am 18. Juni 1898 in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. geweiht, als der Ort längst Teil des dicht verbauten Stadtgebiets von Wien geworden war. Die Weihe fand zwei Wochen nach der Betriebsaufnahme der direkt an der Kirche vorbeiführenden Gürtellinie der Stadtbahn, der heutigen U-Bahn-Linie U6, statt, deren Station Josefstädter Straße sich knapp außerhalb von Breitenfeld befindet.

Altlerchenfeld


Altlerchenfeld war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt. Kleine Teile Altlerchenfelds wurden 1850 dem 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau zugeschlagen.

Altlerchenfeld erstreckt sich im Westen der Bezirke Josefstadt und Neubau entlang des Lerchenfelder Gürtels, der die westliche Grenze bildet. Im Norden wird die ehemalige Vorstadt durch die Josefstädter Straße begrenzt, im Süden reicht sie über die Lerchenfelder Straße hinaus in den 7. Bezirk hinein. Im Osten reicht sie etwa bis zur Piaristengasse. Bei der Teilung der Vorstadt zwischen den Bezirken Neubau und Josefstadt fielen 84 Prozent von Altlerchenfeld an die Josefstadt und 16 Prozent an den Bezirk Neubau.

Das Lerchenfeld wurde als Flurname erstmals 1295 als Lerochveldt genannt. Die Namensherkunft ist umstritten, da die Lärche jedoch als Gebirgsbaum steinigen Boden vorzieht, der in diesem Gebiet nicht vorhanden ist, scheint eine Ableitung des Namens von der Lerche am wahrscheinlichsten.
Um 1337 kaufte der Hof große Teile des Lerchenfeldes für Jagdzwecke an, eine zunehmende Besiedelung setzte erst nach der Zweiten Wiener Türkenbelagerung ein. Ob es zuvor schon Häuser auf dem Lerchenfeld gab, ist urkundlich nicht belegt. Als 1704 mit dem Bau des Linienwalls begonnen wurde, war das Lerchenfeld bereits mit 60 Häusern bebaut. Dem Bau des Walls mussten fünf Häuser und ein Stadel weichen, das Linienamtsgebäude, an dem die Steuer für Waren eingehoben wurden, die Händler nach Wien brachten, entstand im Bereich der heutigen Lerchenfelder Straße und Sanettystraße. Der entstehende Linienwall zerschnitt jedoch das Lerchenfeld in zwei Teile. Der westliche Teil des Lerchenfelds, der nun außerhalb des Linienwalls lag, wurde in der Folge als Neulerchenfeld bezeichnet, das der Stadt näher liegende Gebiet des Lerchenfeldes erhielt den Namen Altlerchenfeld. Ein kleiner Teil von Altlerchenfeld nahm nach 1700 eine Sonderentwicklung. 1702 erwarb Gräfin Maria Katharina Strozzi das Dürre Lerchenfeld, das sich in der Folge zur Vorstadt Strozzigrund entwickelte. Ein Gebietsstreifen im Osten wurde dadurch vom Dorf Altlerchenfeld abgetrennt.
Die Grundherrschaft über das Dorf Altlerchenfeld übte bis 1704 Kaiser Leopold I. aus; am 21. Mai 1704 wurde sie von der Stadt Wien erworben. Maria Theresia, die ab 1740 regierte, kaufte das Dorf wieder zurück. Nach ihrem Tod 1780 wurde die Grundherrschaft Altlerchenfeld an Josef Freiherr von Hagenmüller zu Grünberg (1746–1824, Hof- und Gerichtsadvokat, Besitzer der Herrschaft Erdberg) verkauft. Am 1. Mai 1786 erwarb die Stadt Wien zunächst die Gerichtsbarkeit. Den Besitz der Grundobrigkeit erlangte die Stadt Wien erst am 1. September 1810 nach langwierigen Verhandlungen mit dem Fürsten Lobkowitz.

Die Bebauung von Altlerchenfeld nahm nach dem Bau des Linienwalls stark zu. Altlerchenfeld profitierte vor allem vom wirtschaftlichen Aufschwung des im Süden benachbarten Schottenfelds, das gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Hauptsitz der Wiener Industrie gewesen war. Altlerchenfeld wurde daher vor allem von Arbeitern des Gewerbes, insbesondere von Arbeitern der Textilindustrie, bewohnt. Daneben siedelten sich auch Angehörige des kleinen Handwerks an.
Altlechernfeld war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von ärmlichen, kleinen Häusern dominiert. Durch die Parzellierung des Besitzes des Hofbarbiers Leichtlein in 16 Bauplätze und des Grundstücks von Thomas Schwab in acht Bauplätze entstand 1727 die Neue Gasse, die heutige Lerchengasse. Die Alleegasse, heute Tigergasse, wurde 1783 zur Erschließung der Verbauung des Besitzes des Herrn von Biffinger trassiert. Die Stolzenthalergasse entstand 1850 durch die Schenkung des Hausbesitzers Matthias Stolzentaler; an ihr wurden 20 Häuser erbaut.
1780 hatte Altlerchenfeld bereits 182 Häuser und 6.528 Einwohner, 1795 war der Ort auf 231 Häuser angewachsen. Die Zahl der Häuser wuchs in der Folge nur noch in geringem Ausmaß, 1857 verfügte der Ort über 252 Häuser. Die Bevölkerungszahl war hingegen stärker angewachsen. 1821 lebten 8.455 Menschen in Altlerchenfeld, 1835 waren es 9.303, 1840 9.501 gewesen. 1857 wohnten bereits 10.585 Personen in der 1850 zu Wien eingemeindeten Vorstadt.
Das erste bedeutende öffentliche Gebäude war die 1713 errichtete Kapelle, errichtet von Michael Knorr, dem Hof- und Mundbäcker der Kaiserin Amalia. Die Kapelle war dem heiligen Sebastian, dem heiligen Rochus und der heiligen Rosalia geweiht. An Stelle der Kapelle wurde 1780–1782 eine Kirche erbaut. Die heutige Altlerchenfelder Pfarrkirche stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (Pläne: Johann Georg Müller) und wurde 1861 geweiht. Die 1750 beim Linienamt erbaute Kapelle wurde hingegen 1894 im Zuge der Abtragung des Linienwalls abgebrochen.
Das erste Gemeindehaus ließen die Altlerchenfelder 1727 in der Lerchengasse 19 errichten, 1750 entstand in der Blindengasse 16 ein Armenhaus. Die erste Schule der Gemeinde wurde 1770 in der Tigergasse 4 eröffnet.
1850 wurde Altlerchenfeld nach Wien eingemeindet. Von den 1857 gezählten 252 Häusern mit 10.585 Einwohnern bezog die Stadt Wien 213 Häuser mit rund 8.000 Einwohnern in den neuen Bezirk Josefstadt (damals 7., ab 1861 8. Bezirk) ein. Der südlich der Lerchenfelder Straße gelegene Teil der Vorstadt mit der Pfarrkirche kam an den Bezirk Neubau (damals 6., ab 1861 7. Bezirk).
Nach der Eingemeindung blieb die Einwohnerstruktur zunächst erhalten. Erst als um 1900 die Altbauten immer mehr durch repräsentative Neubauten ersetzt wurden, um die Rendite zu erhöhen, ging der Anteil an Arbeitern und Handwerkern unter den Bewohnern deutlich zurück.

Alservorstadt


Die Alservorstadt ist ein Stadtteil Wiens in den Gemeindebezirken Alsergrund und Josefstadt. Der Ort war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde.

Die Alservorstadt liegt im Süden des 9. Gemeindebezirks Alsergrund und im Nordosten des 8. Gemeindebezirks Josefstadt. Die Alser Straße bildet die Bezirksgrenze.
Der Fluss Als ist der Namensgeber des Stadtteils und fließt heute als unterirdischer Bachkanal durch die Alservorstadt. Im Norden grenzt die Alservorstadt an den Thurygrund, im Osten an die Roßau, im Süden an die Innere Stadt, die Josefstadt und Breitenfeld und im Westen an Währing und Michelbeuern.

Nach der zweiten Wiener Türkenbelagerung, 1683, entwickelte sich die Alservorstadt entlang der heutigen Alser Straße in einem zuvor nur dünn besiedelten Gebiet. Ende des 17. Jahrhunderts wurden die zunächst am Spittelberg lebenden Kroaten, Slowaken und Slowenen gezwungen, sich im so genannten Krowotendörfl nördlich der Alser Straße anzusiedeln. (Mitte des 19. Jahrhunderts übersiedelten viele Bewohner in Folge steigender Grundstückspreise nach Favoriten.) 1753 wurde die Alser Kaserne eröffnet, die 1912 abgerissen wurde. In der Alservorstadt befanden sich traditionell mehrere Armen- und Krankenhäuser (etwa das Spanische Spital), die auf Grund der hohen Sterblichkeit viele Friedhöfe wie den bis 1784 belegten Neuen Schottenfriedhof erforderten. 1784 wurde das Allgemeine Krankenhaus, ein zeitgemäßes, großes, damals staatliches Krankenhaus, in der Alservorstadt eröffnet. In diese Zeit fällt auch die Inbetriebnahme des Wiener Findelhauses sowie der k. k. Gewehrfabrik, von der die österreichische Armee den Großteil ihrer Gewehre bezog.
Die Alservorstadt besaß an der heutigen Adresse 8., Laudongasse 5, ein 1821–1862 als solches genütztes, zweistöckiges, barockes Gemeinde-Haus, an dem die frühere Hausnummer 46 zu lesen ist. 1850 wurde die Alservorstadt als Teil des Gemeindebezirks Alsergrund in Wien eingemeindet. 1861 wurde der südliche Teil abgetrennt und dem kleineren Gemeindebezirk Josefstadt zugeschlagen.

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Alservorstadt ist die neugotische Votivkirche, die von 1856 bis 1879 nach Plänen von Heinrich von Ferstel erbaut wurde. Das klassizistische Gebäude der medizinisch-chirurgischen Akademie Josephinum des Architekten Isidore Canevale stammt aus dem 18. Jahrhundert. Gegenüber befindet sich das Palais Clam-Gallas. Von der Schwarzspanierkirche ist nur die Frontfassade erhalten. Bekannt ist auch die Strudlhofstiege, der mit dem Roman Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre von Heimito von Doderer ein literarisches Denkmal gesetzt wurde. Am Schlesingerplatz steht der Wachsamkeitsbrunnen, an der Grenze zum Thurygrund und zur Roßau der Schubertbrunnen. Im Palais Schönborn ist das Österreichische Museum für Volkskunde untergebracht und im Narrenturm das Pathologisch-anatomische Bundesmuseum Wien. Zu den größeren Parkanlagen des Stadtteils zählen der Arne-Carlsson-Park und der Schönbornpark. In der Alservorstadt befindet sich ferner die Botschaft der Vereinigten Staaten in Wien.

Zwischen der U-Bahn-Station Alser Straße am Gürtel und der U-Bahn-Station Schottentor an der Ringstraße gelegen, ist die Alservorstadt gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. Im Stadtteil befinden sich der Hauptsitz der Oesterreichischen Nationalbank und die Justizanstalt Josefstadt sowie das Magistratische Bezirksamt für den 8. Bezirk. Zwar liegt das Allgemeine Krankenhaus (AKH) heute in Michelbeuern, doch gibt es in der Alservorstadt weiterhin größere Gesundheitseinrichtungen wie das St. Anna Kinderspital. Neben dem Campus der Universität Wien, der am Gelände des Alten AKH untergebracht ist, befinden sich weitere bedeutende Bildungsinstitutionen in der Alservorstadt, darunter das Lycée Français de Vienne und das entwicklungspolitische Bildungshaus Afro-Asiatisches Institut. Die ehemalige städtische Hauptbibliothek Haus des Buches, die an Stelle des Wiener Stadttheaters errichtet wurde, dient heute als Zentrale der Musikschulen der Stadt Wien.

Reinprechtsdorf


Reinprechtsdorf ist ein Stadtteil im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.

Reinprechtsdorf wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung entstand als Uferzeilendorf entlang der Schönbrunner Straße im Bereich zwischen Groh- und Spengergasse. Im Spätmittelalter verödete diese Siedlung, der Name blieb als Flurbezeichnung weiter erhalten.

1727 wurde die Gemeinde Wien Grundherr über Matzleinsdorf und damit auch über einen Teil des Riedes Nieder-Reinprechtsdorf. Somit entstanden ab 1730 die ersten Häuser an der Margaretenstraße. Diese Häuser entwickelten sich über einzelne Häusergruppen zur selbstständigen Vorstadt Reinprechtsdorf.

Die Eingemeindung erfolgte im Jahre 1850 als Teil des neuen 4. Bezirkes Wieden. Im Jahre 1862 wurde Reinprechtsdorf dem neuen 5. Bezirk Margareten zugeteilt.

Nikolsdorf


Nikolsdorf ist eine zwischen 1555 und 1568 gegründete, als planmäßige Gassensiedlung entstandene Wiener Vorstadt, die 1594 als Niclßdorff erwähnt wird. Ihr Name leitet sich entweder von Nikolaus Olai, dem Erzbischof von Gran und Gründer der Siedlung, vom Nonnenkloster St. Nikolai in der Singerstraße oder von dessen gleichnamigen Mutterkloster vor dem Stubentor ab.

Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte Nikolsdorf einen eigenen Richter. 1727 gelangte die Vorstadt durch Kauf an die Gemeinde Wien.

Die Eingemeindung erfolgte im Jahr 1850 als Teil des neuen 4. Bezirks Wieden. Im Jahr 1862 wurde Nikolsdorf dem neuen 5. Bezirk Margareten zugeteilt.

Matzleinsdorf


Matzleinsdorf ist ein Stadtteil im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten. Der Ort, aus dem der Stadtteil hervorging, war eine der ältesten bekannten Vorstädte Wiens.

Die früheste urkundliche Erwähnung geht zurück auf das Jahr 1136: Ein damaliger Eintrag im Klosterneuburger Salbuch dokumentiert die Existenz eines gewissen Otto von Mazilinestorf. Der Name Mazilinestorf ist eine Referenz auf Mazilo, den Gründer der Siedlung, die Schreibweise wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder, bis zur heutigen Form Matzleinsdorf.

Der Vorort entstand noch während der Herrschaft der Babenberger, in der Markgrafschaft Ostarrîchi und war Freieigen dieses Adelsgeschlechts. Man geht davon aus, dass der ursprüngliche Ortskern ungefähr zwischen dem Bereich der heutigen Wiedner Hauptstraße 105, ehemaliger Standpunkt der alten Florianikirche, und dem heutigen Margaretengürtel gewesen ist. Damals verlief an dieser Stelle eine alte Römerstraße, die über den Wienerberg führte und vermutlich als Ansiedlungspunkt diente. Aus den nachfolgenden Jahrhunderten der Herrschaft der Habsburger ist bekannt, dass Matzleinsdorf in den Anfängen der Kämpfe des Ungarnkönigs Matthias Corvinus gegen Friedrich III., die später zur Eroberung Wiens führen sollten, im Jahre 1477 von ungarischen Truppen verwüstet wurde.

Eine Entwicklung, die im frühneuzeitlichen Matzleindorf ihren Ursprung nahm, war die Entstehung des späteren Laurenzergrunds. Es ist bekannt, dass es in Matzleinsdorf einen Hof eines der ältesten Nonnenordens Wiens gegeben hat - der Nonnen von Maria-Magdalena. Über sie weiß man, dass sie zumindest im heutigen Alsergrund bereits seit dem 13. Jahrhundert ansässig waren. Ihr dortiges Ordenskloster, das Maria-Magdalena-Kloster, wurde bereits 1239 urkundlich erwähnt. Während der 1. Türkenbelagerung 1529 wurde es allerdings von den Osmanen zerstört. Die Ordensfrauen entschieden sich dann wenig später im Jahr 1533, sich den Laurenzerinnen anzuschließen, einem anderen, nach dem heiligen Laurentius von Rom benannten Wiener Nonnenorden, der seit Anfang des 14. Jahrhunderts existierte. Das führte dazu, dass auch der Hof in Matzleinsdorf in den Besitz der Laurenzerinnen kam, bald vergrößert wurde und in weiterer Folge zu einem eigenständigen Vorort, dem Laurenzergrund, wurde.

Durch die 2. Türkenbelagerung 1683 waren die Wiener Vororte erneut weitgehend zertrümmert worden. Zur Wende des 18. Jahrhunderts hin begann man, diese wieder aufzubauen. Um zukünftige Verwüstungen zu vermeiden, wurde um die Vorstädte herum 1704 ein eigener Linienwall errichtet. Auch Matzleinsdorf wurde dadurch vom weiteren Umland durch einen Wall, genannt Matzleinsdorfer Linie, abgegrenzt.
Wien wuchs in dieser Zeitperiode bevölkerungsmäßig stark an. Der Magistrat führte ab dem 18. Jahrhundert verstärkt Grundkäufe im Umland durch und so geschah es, dass auch der Vorort Matzleinsdorf 1727 in den Besitz der Stadt überging. Um die von der Stadt Wien erworbenen Vororte innerhalb der Linien, genannt Vorstädte, einfacher verwalten zu können, wurde Mitte des 19. Jahrhundert deren Eingemeindung als Gemeindebezirke beschlossen. So wurde ganz Matzleinsdorf 1850 zusammen mit mehreren anderen Vorstädten zum Gemeindebezirk Wieden zusammengefasst. Doch die Wieden wies ein starkes soziales und wirtschaftliche Gefälle auf, sodass man sich entschied, den südwestlicheren Teil, in dem auch Matzleinsdorf lag, in einen eigenen Bezirk, Margareten, abzuspalten.

1874 trennte die Gemeinde dann in weiterer Konsequenz auch das ehemals zur Vorstadt Matzleinsdorf gehörende, vor dem Linienwall abgegrenzt liegende Bezirksgebiet administrativ von Margareten, es wurde stattdessen Teil des neu gegründeten ersten Wiener Außenbezirks Favoriten.

Margareten


Margareten ist ein Stadtteil im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten. Der Ort, aus dem dieser Stadtteil hervorging, war der Namensgeber für den Bezirk.

1373 wird Margareten erstmals als Margaretner Gutshof (am heutigen Margaretenplatz) erwähnt. Der um diesen Gutshof im heutigen Bereich Margaretenplatz – Hofgasse – Schlossgasse entstandene Gutsweiler bildete den Ausgangspunkt für die Entwicklung der Vorstadt. 1395 erfolgt der Bau einer der heiligen Margareta von Antiochia geweihten Kapelle. Die Finanzierung dafür erfolgte durch eine Stiftung von Rudolf von Tirna, dem Besitzer des Margaretner Hofes. Der Hof wechselte in der Folge mehrmals den Besitzer, bis ihn Nikolaus Olai, Erzbischof von Gran, 1555 käuflich erwarb. Olai ließ den Hof und die Kapelle teilweise neu erbauen und legte einen großen Schlossgarten an. Des Weiteren berief er Siedler nach Margareten und gründete südlich seines Hofes Nikolsdorf. In beiden Türkenkriegen (1529 und 1683) wurde der Gutshof und die Siedlung zerstört und wieder aufgebaut.

Um 1725 entwickelte sich der rechteckige Margaretenplatz vor dem Schloss. Um 1727 wurde von Graf von Sonnau die Vorstadt Margareten an die Gemeinde Wien verkauft. In weiterer Folge wurden die ausgedehnten Gartengründe sukzessive zu einem dicht besiedelten Gebiet verbaut.

Der Margaretenplatz als historisches Zentrum von Margareten wurde durch den 1835–1836 erbauten Margaretenbrunnen verschönert. Auf dem Sockel des Brunnens findet sich eine modellierte Statue der über den Drachen triumphierenden heiligen Margareta, der Namensgeberin der Vorstadt. Im Zuge der Regulierung des Margaretenplatzes wurde der Brunnen 1886 um 20 Meter nach Südwesten versetzt und erhielt seinen heutigen Standort.
Im Westen wird der Platz vom 1884–1885 anstelle eines Brauhauses errichteten Margaretenhof umrahmt. Der schlossartige Komplex nimmt eine außerordentlich wichtige städtebauliche Stellung im Bezirk ein. Historisch gesehen stellt er den symbolhaften Nachfolgebau des alten, heute nur mehr in Bruchstücken existierenden Margaretner Schlosses (Margaretenplatz 2, 3) dar. Die große Wohnanlage mit dem straßenartig gestalteten Innenhof ist ein frühes Beispiel für städtische Wohnbauten, die sich in Wien erst durch die Gemeindebauten entfalten konnten.

Die Eingemeindung erfolgte im Jahre 1850 als Teil des neuen 4. Bezirkes Wieden. Im Jahre 1862 wurde Margareten dem neuen, gleichnamigen 5. Bezirk Margareten zugeteilt.

Laurenzergrund


Laurenzergrund ist ein Stadtteil im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.

Der Laurenzergrund ging ab 1533 aus der Besitzvereinigung der Nonnen von Maria Magdalena vor dem Schottentor und den Laurenzerinnen hervor. In weiterer Folge kam es zu einer Vergrößerung des Besitzes und Entstehen einer Vorstadt an der Laurenzgasse südlich der Wiedner Hauptstraße. Diese Vorstadt entstand in etwa bei der 1965 abgebrochenen Florianikirche.

1806 wurde der Laurenzergrund von der Gemeinde Wien aus dem Besitz des Religionsfonds angekauft.

Die Eingemeindung erfolgte im Jahre 1850 als Teil des neuen 4. Bezirkes Wieden. Im Jahre 1862 wurde Laurenzergrund dem neuen 5. Bezirk Margareten zugeteilt.

Hundsturm

Hundsturm war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.

Im Jahre 1632 fand die erste urkundliche Erwähnung von Hundsturm statt. Im Jahre 1600 ließ Erzherzog Matthias, der spätere Kaiser, ein Rüdenhaus in Hundsturm errichten. Der Name Hundsturm stammt möglicherweise von diesem Rüdenhaus ab. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er auf die ehemalige Hundsmühle zurückgeht, die im Jahre 1408 erstmals als Hunczmühle in der Scheibenried belegt ist.

Das Rüdenhaus wurde 1672 abgerissen, an seiner Stelle entstand das Schloss Hundsturm, das im 19. Jahrhundert demoliert wurde. Während des 17. Jahrhunderts entwickelte sich die Siedlung um dieses Schloss, vor allem entlang der heutigen Schönbrunner Straße zwischen der Spengergasse und dem Margaretengürtel. Im Jahre 1842 kam Hundsturm durch Ankauf an die Gemeinde Wien. Die Eingemeindung erfolgte im Jahre 1850 als Teil des neuen 4. Bezirkes Wieden. Im Jahre 1862 wurde Hundsturm dem neuen 5. Bezirk Margareten zugeteilt.

Im Jahre 1907 kamen kleinere Teile des ehemaligen Vorortes, die zuletzt Neumargareten genannt wurden, und zwar etwa 40 Häuserblöcke zwischen der Arndtstraße und der Eichenstraße westlich des Gaudenzdorfer Gürtels, per Landesgesetz Nr. 4 vom 2. Februar 1907 zu Meidling (12. Bezirk).

Auf dem 1783 gegründeten Hundsturmer Friedhof wurde im Jahre 1809 der bekannte österreichische Komponist Joseph Haydn beigesetzt. Heute befindet sich der bereits in den Haydnpark verwandelte Friedhof in Meidling.

Das Hundsturmer Wappen zeigt auf blauem Hintergrund einen silbernen Turm auf einer grünen Wiese. Aus dem geöffneten goldenen Tor des Turmes springt ein Hund.


Wieden


Wieden war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im gleichnamigen 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden.

Die erste urkundliche Erwähnung Wiedens fand um das Jahr 1211 als Widem im Zusammenhang mit der Errichtung des Heiligengeistspitals statt. Der Name stammt von Widum, dem Ausstattungsgut einer Kirche. Die ursprüngliche Siedlung Wieden entstand gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Sie erstreckte sich am Wienfluss entlang bis zum heutigen Karlsplatz. Die dicht besiedelte Vorstadt Wiens wurde sowohl in der Türkenbelagerung 1529 als auch 1683 niedergebrannt. Der Hauptausbau Wiedens fand vor allem im 18. Jahrhundert statt. Es entstanden zahlreiche Adelspaläste. Im Jahre 1850 wurde der Ort Wieden schließlich der namensgebende Stadtteil des neuen 4. Wiener Gemeindebezirkes.

Das sprechende Wappen Wiedens zeigt einen Weidenbaum, was auf einer Fehlinterpretation des Namens Wieden beruht.

Wieden leitet sich vom Widum (immobiles Vermögen der Pfarrpfründe) von Sankt Stephan ab. In der Tat stand Wieden von 1137 bis 1723 zu großen Teilen im Besitz des Domstifts zu St. Stephan.
Ähnlich klingende Ableitungen in den westslawischen Sprachen bezeichnen die ganze Stadt Wien:

tschechisch: Vídeň
slowakisch: Viedeň
polnisch: Wiedeń

Schaumburgergrund


Der Schaumburgergrund war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden.

Die Grenzen des ehemaligen Schaumburgergrunds erstrecken sich heute von der Favoritenstraße über die Rainergasse zur Schaumburgergasse, von dort aus zur Wiedner Hauptstraße, über die Schönburgstraße wieder hinauf zur Rainergasse, weiter hinauf zum Gürtel über die Johann Strauß Gasse und über die Schelleingasse. Der Wiedner Gürtel trifft schließlich wieder auf die Favoritenstraße.
Der Schaumburgergrund ist Namensgeber des gleichnamigen, sechs Zählsprengel umfassenden Zählbezirks des Gemeindebezirks.

Die Gegend rund um den Schaumburgergrund hieß ursprünglich Am praiten Anger und Am Silbereck. Der Finanzfachmann Gundaker Thomas Starhemberg kaufte von 1700 bis 1711 in der Wieden 38 Grundstücke. Er ließ darauf 1705–1706 nach Entwürfen von Johann Lucas von Hildebrandt das Palais Schönburg in der (heutigen) Rainergasse 11 und einen prachtvollen Garten errichten. 1711 kaufte er weitere Gründe, die zuvor zum Schloss Favorita gehört hatten. Der gesamte Komplex wurde 1716 von Kaiser Karl VI. zu einem Freihof erhoben. Dieser erhielt den Namen Schaumburgergrund nach den verballhornten Namen der früheren Besitzer der Gründe, den 1559 ausgestorbenen Grafen von Schaunberg.
Der Offizier Anton Gundacker von Starhemberg verkaufte 1811 das Palais und ein Drittel des Gartens. Die verbleibenden zwei Drittel ließ er in 93 Bauparzellen zerteilen, die er 1813 versteigerte. Durch die Verbauung dieser Grundstücke entstand eine neue Vorstadt, die den Namen des Freihofs Schaumburgergrund beibehielt und bis 1848 der Grundherrschaft der Familie Starhemberg unterstand. Es entstanden die Straßenzüge der (heutigen) Rainergasse, Schönburgstraße, Kolschitzkygasse, Graf-Starhemberg-Gasse, Schaumburgergasse und Schelleingasse.
Die drei Vorstädte Wieden, Schaumburgergrund und Hungelbrunn wurden schließlich im Jahre 1850 zum heutigen 4. Bezirk Wieden zusammengefasst. Das Starhemberger Wappen ist Teil des heutigen Wiedner Wappens.

Das Wappen des Schaumberggrundes zeigt auf rotem Grund den Stephansturm, umgeben von der starhembergischen Grafenkrone. Diese steht für die Verteidigung Wiens 1683 durch Ernst Rüdiger von Starhemberg, der auf der Wieden das Freihaus besaß.

Hungelbrunn


Hungelbrunn war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden sowie im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten. Die Karte rechts zeigt den Teil von Hungelbrunn, welcher an Margareten abgetreten wurde.

Hungelbrunn liegt beiderseits der Wiedner Hauptstraße und gehört dadurch zu zwei verschiedenen Bezirken. Der größere Teil liegt auf der östlichen Seite und ist Teil der Wieden. Er findet sich zwischen Schönburgstraße, Rainergasse und Trappelgasse.

Die erste urkundliche Erwähnung des Gebietes erfolgte um das Jahr 1363 als Hungerprunn. Ein Ort selbst entstand erst um 1609, bis dahin fanden sich auf dem Gebiet vor allem Weingärten. Der Name leitet sich von einem sagenumwobenen Brunnen, dem Hungelbrunnen, ab. Der Ort wuchs nur langsam, 1846 gab es erst elf Häuser. Nur vier Jahre später, im Jahre 1850, wurde der Ort ein Teil von Wien im neuen 4. Bezirk Wieden. Hungelbrunn war der kleinste eingemeindete Vorort Wiens. Mit der Bildung Margaretens wurde der westliche Teil Hungelbrunns Teil des neuen 5. Bezirkes. In den folgenden Jahren wurde das Gebiet stark verbaut.

Das Wappen Hungelbrunns zeigt einen Brunnen flankiert von den heiligen Petrus und Florian. Über dem Brunnen befindet sich der Heilige Leopold.
In Hungelbrunn war bis 1785 das Siechenhaus zum Klagbaum angesiedelt

Ottakring


Ottakring war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Die Katastralgemeinde Ottakring nimmt mit 8,06 km² den überwiegenden Teil des 8,67 km² großen Gemeindebezirks ein. Unter der Bezeichnung Alt-Ottakring existiert ein sieben Zählsprengel umfassender Zählbezirk der amtlichen Statistik, der den alten Ortskern im Nordosten der Katastralgemeinde markiert.

Die Endung -ing im Namen Ottakring deutet darauf hin, dass der Ort im 9. Jahrhundert gegründet worden ist, nachdem das Heer von Karl dem Großen die Awaren aus dem Wiener Raum vertrieben hatte. Danach wurden zur Festigung der Herrschaft zahlreiche Orte gegründet, möglicherweise hieß der Begründer des Ortes Ottacher.Zumindest vom 15. Jahrhundert bis etwas nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde alternativ auch die Bezeichnung Ottagrün verwendet.

Eine erste urkundliche Erwähnung fand Ottakring erst Mitte des 12. Jahrhunderts. Damals schenkte der Erzbischof von Salzburg Eberhard dem Stift Sankt Peter einen Weingarten in Ottachringen. Der Ort selbst lag um die bereits 1230 urkundlich erwähnte Lamprechtskirche. Dabei handelte es sich in der Regel um Einzelgehöfte. Bald entstand jedoch am Ottakringer Bach in Form einer Straßenzeile ein weiterer Ortsteil, dessen Zentrum entlang der heutigen Ottakringer Straße zwischen der Schnellbahn und der Sandleitengasse lag. Zunächst waren die „Ottakringer“ freie Bauern. Nach und nach verloren jedoch die Bauern ihre Freiheit und kamen unter die Herrschaft und Gerichtsbarkeit des Grundherren. Ottakring kam 1114 durch eine Schenkung des Markgrafen Leopold III. an das Stift Klosterneuburg. Die Grundherrschaft des Stiftes währte bis 1848, wobei ein Amtmann Ottakring im Auftrag des Stiftes verwaltete. In Ottakring gab es zumindest zeitweise auch „Freihöfe“, die nicht der Grundherrschaft unterstanden. Der wichtigste war der „Schottenhof“, der 1322 erstmals urkundlich genannt wurde. Wie auch die anderen Orte um Wien litt Ottakring ab der 15. Jahrhundert immer wieder unter den Zerstörungen der Kriege. 1484 litt der Ort unter den Verheerungen der Ungarn, die beide Kirchen und den Freihof zerstörten.

1529 wurde der Ort im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung erneut zerstört. Der Ort wurde in der Folge immer wieder von der Pest heimgesucht, zusätzlich verarmte Ottakring in der Folge des Dreißigjährigen Krieges. Der Ort konnte weder einen Pfarrer noch einen Lehrer bezahlen, der Weinhandel kam zum erliegen. Der Winter 1679/80 forderte den höchsten Tribut, 199 von etwa 600 Bewohnern starben an der Pest. 1683 wurde Ottakring zusätzlich beim Rückzug der Türken nach der Zweiten Wiener Türkenbelagerung niedergebrannt. Im Ort verbliebene Bewohner wurden ermordet oder verschleppt. 1684 begann der Wiederaufbau. Die Lamprechtskirche wurde ebenso wiederaufgebaut wie der Ortsteil an der Ottakringer Straße. Die Gehöfte um die Lamprechtskirche blieben hingegen verwaist, der älteste Teil Ottakrings hörte auf zu existieren. Viele der einstigen Bewohner siedelten sich in Neulerchenfeld an. Während der benachbarte Ort bereits im 18. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte, blieb Ottakring ein verschlafenes Dorf. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebten hier nur etwa 900 Einwohner in 74 Häusern.

Ottakring litt durch Tributleistungen und Rekrutierungen unter den Napoleonischen Kriegen. Noch schwerer traf den Ort jedoch die Brandkatastrophe vom 11. Mai 1835, bei der 52 Häuser vernichtet wurden. Nur die Kirche und 30 Häuser blieben vor dem Inferno verschont. Eine Spendenaktion des Nachbarortes und günstige Kredite durch den Grundherren brachten Ottakring jedoch einen schnellen Aufschwung. Ein neuer Stadtteil, Neu-Ottakring, entstand zwischen Ottakring und Neulerchenfeld. Die Einwohnerzahl stieg zwischen 1832 und 1847 von 1.400 Einwohner in 203 Häusern. Während der alte Ortsteil ein Bauerndorf blieb, siedelten sich in Neu-Ottakring vor allem Arbeiter und Handwerker an. Das Revolutionsjahr 1848 ging an Ottakring nicht spurlos vorbei. Die Ottakringer unterstützten die Revolution und beherbergten eine Elitetruppe der revolutionären Studenten. Am 23. Oktober wurde der ältere Ortsteil von den kaiserlichen Truppen besetzt, zwei Tage später Neu-Ottakring. Ab den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts erhielt Ottakring immer mehr den Charakter einer Industriestadt. Die Anzahl der Fabriken nahm zu, 1852 wurde eine Straßenbeleuchtung eingeführt. 1881 wurde Ottakring an die I. Wiener Hochquellenwasserleitung angeschlossen. Der Bauboom der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts steigerte die Einwohnerzahl massiv. Lebten in Ottakring 1850 noch 7.246 Menschen, so waren es 1890 schon 61.817. Ottakring war damit die zweitgrößte Gemeinde Niederösterreichs nach Hernals. Dennoch hatte Ottakring in weiten Teilen noch dörflichen Charakter, von den 1.346 Häusern waren nur 148 höher als zwei Stockwerke. Die Besiedelung war in Ottakring jedoch sehr dicht, die Wohnverhältnisse waren 1892 schlechter als in jedem anderen der neuen Bezirke. Hinzu kam die Umweltverschmutzung durch die Fabriken. Nach der Eingemeindung der Wiener Vorstädte im Jahr 1850 wurden nach einem Wunsch Kaiser Franz Josephs in einer Rede 1888 durch den niederösterreichische Landesausschuss die Vereinigung Wiens mit den Vororten beschlossen. Das Gesetz trat am 1. Jänner 1892 in Kraft. Trotz des Widerstandes gegen die Eingemeindung wurden Ottakring und Neulerchenfeld zum 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring vereint.

Wichtigste Einkommensquelle der Ottakringer war der Weinbau, der im nahen Wien und vor allem im benachbarten Neulerchenfeld verkauft wurde. Außerdem verkauft wurden Milcherzeugnisse; Ackerbau, Gartenbau und Viehzucht wurden jedoch nur für den Eigenbedarf betrieben. Der nahe Wald brachte den Menschen Holz und Wild. Die Nutzung dieser Güter wurde nach und nach immer mehr eingeschränkt. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Ottakring ein verschlafenes Dorf, das jedoch nicht arm war. In Ottakring machte sich die Industrialisierung bemerkbar: vor dem Ort gab es einen Ziegelofen und ein Sägewerk, 1806 wurde im Ort die Spinnerei Schifferstein gegründet, zwei weitere Fabriken folgten erst in den 1830er Jahren, die Zündholzfabrik Josef Siegl und die Bronzewarenfabrik Josef Grüllemeyer. 1837 wurde die heute noch bestehende Ottakringer Brauerei errichtet. Weitere Fabriken folgten in den 1850er und 1860er Jahren. Dabei waren die sogenannten Fabriken meist kleine Werkstätten, lediglich die Brauerei war ein Großbetrieb.

Ottakring dürfte sich schon relativ früh zu einem bedeutenderen Ort entwickelt haben. Beweis dafür ist die frühe Existenz einer Kirche, die bereits 1230 urkundlich erwähnt wurde. Sie war dem heiligen Lamprecht geweiht und stand etwa am Ort der heutigen Friedhofskapelle. 1336 erhielt die Kirche einen Ablassbrief, der allen bußfertigen Besuchern der Kirche für 40 Tage alle Sünden verzieh, ohne dass diese Beichte oder Bußhandlungen verrichten mussten. Dadurch entwickelten sich Wallfahrten zu dieser Kirche, die durch die Erneuerung der Ablassbriefe 1423 und 1447 anhielten. 1409 gründete Pfarrer Nikolaus Glauber die Lamprechtszeche, die sich um die Ausstattung der Kirche und um das Begräbnis ärmerer Ottakringer kümmerte. Die Lamprechtszeche finanzierte den Bau einer Kapelle im neuen Ortsteil am Ottakringer Bach. 1416 wurde die Kapelle fertiggestellt und dem heiligen Wolfgang geweiht. 1417 erhielt auch die Kapelle einen Ablassbrief, sodass Ottakring einen zweiten Wallfahrtsort erhielt.
1484 wurden die beiden Kirchen erstmals durch die Ungarn vernichtet. 1529 brannten die Türken die beiden Kirchen erneut nieder. Der Bischof konnte diese im Jahre 1531 aber bereits wieder neu einweihen. 1570 fand der Protestantismus in Ottakring Eingang. Der Rektor der Universität Wien, Dr. Johann Ambros Brassicani von Köhlburg, kaufte 1574 den Freihof und holte einen protestantischen Pfarrer nach Ottakring. Dies führte zu Konflikten mit dem örtlichen Pfarrer und dem Bischof. Nach dem Tod Brassicanis im Jahr 1589 endete der Religionskonflikt. Nach den Verheerungen durch die Türken 1683 war die Lamprechtskirche im alten Ortsteil Ottakrings zwar wieder aufgebaut worden, die Siedlung im Umkreis jedoch nicht. Die Pfarrkirche lag nun weit abseits des Dorfkerns, indem lediglich die Wolfgangskapelle lag. 1790 wurde der Umbau der Kapelle zu einer Kirche fertiggestellt, die renovierungsbedürftige Lamprechtskirche gleichzeitig abgerissen. Die Fläche wurde dem Ottakringer Friedhof zugeschlagen.

Neulerchenfeld


Neulerchenfeld war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Neulerchenfeld liegt im Osten des Bezirksgebiets von Ottakring westlich des Lerchenfelder Gürtels. Die Katastralgemeinde nimmt eine Fläche von 60,15 ha ein. Die Grenze zum Bezirksteil Ottakring verläuft entlang der Friedmanngasse, der Haberlgasse, der Thaliastraße und der Habichergasse. Der gleichnamige, neun Zählsprengel umfassende Zählbezirk der amtlichen Statistik hat einen von einer Katastralgemeinde abweichenden Grenzverlauf.

Der Name Lerchenfeld wurde 1295 urkundlich genannt und bezeichnete ein Gebiet, das sich mit seinen Äckern, Weiden und einigen Weingärten auf Teilen des heutigen 7., 8. und 16. Bezirk erstreckte. Als 1704 der Linienwall als Befestigungsanlage der Vorstädte Wiens errichtet wurde, kam ein kleiner Teil des Lerchenfeldes außerhalb des Walls zu liegen. Als zentrumsfernerer Teil, der später besiedelt wurde als der zentrumsnähere, erhielt er um diese Zeit den Namen Neulerchenfeld.

Der Ort Neulerchenfeld wurde nach den Verheerungen der Zweiten Wiener Türkenbelagerung gegründet. Der älteste Teil Ottakrings mit seinen Gehöften um die Lamprechtskirche war 1683 völlig zerstört worden und wurde nicht mehr aufgebaut. Viele der Überlebenden siedelten sich nun näher an der schützenden Stadt an, weil sie sich inmitten der Wälder unsicher fühlten. Die neue Siedlung wurde zunächst Unter-Ottakring genannt. Vermutlich seit etwa 1703 war der Ort eine selbstständige Gemeinde mit dem Namen Neulerchenfeld. Auf dem Lerchenfeld gab es aber noch andere Siedlungen. So gab es näher an der Stadt Wien eine Siedlung, für die der Name Altlerchenfeld aufgekommen war. Durch die Errichtung des Linienwalls 1704 wurden die beiden Siedlungen jedoch voneinander getrennt.
Der Ort entwickelte sich rasch. Waren es 1706 noch 25 Häuser, so wuchs der Ort bis 1732 auf 150 Häuser mit 3.000 Einwohner an. Anfangs bestand der Ort aus drei Gassen (heute Gaullachergasse, Neulerchenfelder Straße und Grundsteingasse). Ein Gemeindehaus mit Spital, Armenhaus, Gericht und Nachtwächtern bestand schon früh in der Brunnengasse, übersiedelte jedoch nach 1786 in die Neulerchenfelder Straße 52. Zudem wurde in der Grundsteingasse ein Schulhaus errichtet. Auf Grund der Pestepidemie von 1713 wurde ein Pestfriedhof in der Nähe der heutigen Neulerchenfelder Pfarrkirche angelegt, der später zum Ortsfriedhof erweitert wurde. Der Friedhof bestand bis 1832, wurde dann an die Schmelz verlegt und 1888 endgültig aufgelassen.
Während das bäuerliche Dorf Ottakring nach dem Großbrand 1830 einen Aufschwung erlebte, war das Wachstum im handwerklich und kleingewerblich geprägten Neulerchenfeld auf Grund der fehlenden Flächen gering. Während des Revolutionsjahres 1848 verteidigte sich Neulerchenfeld zunächst erfolgreich, schließlich erstürmten die kaiserlichen Truppen aber am 29. Oktober den Ort. Einen Aufschwung erlebte die seit 1848 keiner Grundherrschaft mehr unterstehende, selbstständige Gemeinde Neulerchenfeld insbesondere ab dem Jahr 1872. Von den benachbarten Gemeinden Fünfhaus, Rudolfsheim und Breitensee wurden Teile der Schmelz gekauft und mit Wohnbauten verbaut. Durch den Bauboom stieg die Anzahl der Einwohner Neulerchenfelds von 1850 bis 1890 von 6.218 auf 45.044 an. Der Ort wurde nun von mehrstöckigen Zinshäusern dominiert, nur 39 von 600 Häusern waren noch ebenerdig.
Nach der Eingemeindung der Wiener Vorstädte im Jahr 1850 wurden 1890, nachdem Kaiser Franz Joseph I. 1888 dies in einer öffentlichen Rede urgiert hatte, die Vororte der Stadt 1890 mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1892 ebenfalls eingemeindet. Trotz des Widerstandes gegen die Eingemeindung wurden die Gemeinden Ottakring und Neulerchenfeld zum 16. Wiener Gemeindebezirk, Ottakring, vereint.

Die barocke, römisch-katholische Neulerchenfelder Pfarrkirche wurde 1733–1753 erbaut und 1757 der Schmerzhaften Mutter Gottes geweiht. Nach starken Beschädigungen durch Bomben erfolgte 1955 / 1956 der Wiederaufbau. Die zweite römisch-katholische Pfarrkirche im Bezirksteil ist die schlichte Pfarrkirche Maria Namen, die 1974 fertiggestellt wurde.
Architektonisch bemerkenswert ist die 1962 / 1963 errichtete Hauptschule in der Grundsteingasse 48, ein Werk des Architekten Ernst Lichtblau. Sie steht genauso wie die Neulerchenfelder Pfarrkirche unter Denkmalschutz.

Während das benachbarte Ottakring zunächst ein Bauerndorf blieb, das insbesondere vom Weinbau lebte, war Neulerchenfeld vom Gartenbau geprägt. Obst und Kräuter wurden auf den umliegenden Märkten verkauft. Zudem ließen sich im Ort Handwerker nieder. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann in Neulerchenfeld aber das Schankgewerbe immer mehr an Bedeutung. Da innerhalb des Linienwalls die so genannte Verzehrungssteuer, eine Art Umsatzsteuer auf Lebensmittel, eingehoben wurde, außerhalb aber nicht, konnten die Vororte ihre Produkte billiger anbieten; zudem lag Neulerchenfeld im Gegensatz zu anderen Orten nahe am Linienwall und war von den Vorstädtern leichter zu erreichen. In 103 von 150 Häusern gab es zu dieser Zeit eine Gasthauskonzession, 86 übten sie ständig aus. Viele der Gasthäuser beherbergten dabei aber nicht mehr als drei bis vier Tische mit Bänken. Um 1800 bezeichnete der Lokalhistoriker Franz Anton de Paula Gaheis Neulerchenfeld als des heiligen Römischen Reiches größtes Wirtshaus. An dieses Image des Vergnügungsviertels knüpfte der Kabarettist Helmut Qualtinger 1952 an, als er in einem sehr erfolgreichen Dialektlied mit dem Titel „Der g'schupfte Ferdl“ (Text und Musik von Gerhard Bronner) von einer Rauferei „beim Thumser draußd in Neulerchenfeld“ sang, einer Tanzschule.Zu Beginn des 18. Jahrhunderts siedelten sich in Neulerchenfeld auch immer mehr Arbeiter an, die in den Textilbetrieben des heutigen 3. Bezirks arbeiteten und in Neulerchenfeld günstiger wohnen konnten. Die große Industrialisierung des Ortes blieb jedoch auf Grund des Platzmangels aus. 1862 gab es erst drei Fabriken (Pappe-, Kerzen- und Instrumentenfabrik), wobei die sogenannten Fabriken meist kleine Werkstätten waren. Vielmehr blieb die Anzahl der Gaststätten immer noch erheblich, zudem entwickelte sich im Bereich des heutigen Gürtels ein kleiner Prater.
Seit 1786 besteht im Norden von Neulerchenfeld der Brunnenmarkt, der nach dem Naschmarkt zweitgrößte Detailmarkt in Wien. Die Gegend um den Brunnenmarkt wird heute gerne Brunnenviertel genannt.
Die Volkshochschule Ottakring am Ludo-Hartmann-Platz geht auf das 1901 gegründete Volksheim Ottakring zurück, das besonders im „Roten Wien“ der Zwischenkriegszeit eine kulturell und politisch wichtige Rolle einnahm. Im Gebäude des 1884 / 1885 errichteten ehemaligen Kronprinzessin Stephanie-Spitals in Neulerchenfeld befindet sich eine Musikschule der Stadt Wien.

Sechshaus


Sechshaus ist der südlichste Bezirksteil des 15. Wiener Gemeindebezirks Rudolfsheim-Fünfhaus und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Die nördliche Grenze von Sechshaus bildet die Sechshauser Straße (bis 1894 Sechshauser Hauptstraße genannt), die südliche der Wienfluss. Das Gebiet ist durch relativ enge Verbauung entlang des historischen, unregelmäßigen Straßenrasters und sehr wenige Grünflächen charakterisiert. Die Katastralgemeinde erstreckt sich über ein Gebiet von 36,24 ha.

Nachdem während der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 fast alle Orte im Bereich des heutigen 15. Bezirks zerstört worden waren, entstanden zum Teil durch Wiederaufbau der alten Siedlungen fünf Dörfer: Rustendorf, Braunhirschen, Reindorf, Sechshaus und Fünfhaus. Sechshaus entstand auf Teilen des bei der ersten Türkenbelagerung 1529 endgültig zerstörten Meinhartsdorf. Es bestand zu Beginn nur aus fünf Häusern an der westlichen Wachstumsspitze der Gumpendorfer Straße (heute 6. Bezirk), die durch den 1704 erbauten Linienwall von Gumpendorf abgetrennt wurde. Nach dem Bau eines weiteren Hauses bürgerte sich der Name Sechshaus ein. Um 1706 entstand zwischen Sechshauser Straße und Ullmannstraße eine Zeilensiedlung.
Die Lage am unregulierten Wienfluss, der hier den so genannten Mühlarm hatte, begünstigte im 18. und frühen 19. Jahrhundert die Ansiedlung von Handwerkern und Manufakturen, die zu ihrem Betrieb Wasser benötigten (z.B. Färbereien). 1830 verzeichnete Sechshaus 134 Häuser. Bis 1848 behielt das Dorf seinen gewerblich-industriellen Charakter.
Sechshaus war bis 1890 Amtssitz des Gerichtsbezirkes Sechshaus, der neben Sechshaus die Gemeinden Fünfhaus, Rudolfsheim, Gaudenzdorf, Ober- und Untermeidling umfasste und 1873 rund 100.000 Einwohner hatte. Der Ort war außerdem Namensgeber des politischen Bezirks Sechshaus, der von 1868 bis 1891 bestand.
Per 1. Jänner 1892 wurden viele Vororte Wiens jenseits des Linienwalls eingemeindet. Im Zuge dessen wurde Sechshaus mit Rudolfsheim zum 14. Bezirk, Rudolfsheim, konstituiert. In der NS-Ära wurde der bisherige 14. Bezirk per 15. Oktober 1938 in den 15. Wiener Gemeindebezirk, Fünfhaus, integriert, um die Bezirksnummer 14 für das vom 13. Bezirk abgetrennte Penzing freizumachen. Damals wurde der kleine Bezirksteil Neu-Penzing (16 Häuserblöcke westlich der Johnstraße), vorher 13. Bezirk, in den 15. Bezirk transferiert. 1957 wurde der Bezirksname Rudolfsheim-Fünfhaus beschlossen.
Das Gebäude 15., Sparkassaplatz 4 (bei Ullmannstraße 44), in Sechshaus, ein auffallender Eckbau mit Kuppel, wurde 1903 für die 1881 gegründete Rudolfsheimer Kommunalsparkasse errichtet. Sie ging bald darauf in der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien auf, die ihrerseits nach weiteren Fusionen und Eigentümerwechseln Unicredit Bank Austria heißt.
Der Linienwall wurde ab 1894 abgetragen und die seit den siebziger Jahren gebaute Gürtelstraße komplettiert bzw. erweitert. Der an Sechshaus vorbeiführende Teil der Straße hieß seit 1864 / 1869 Mariahilfer Gürtel; 1894 wurde der Abschnitt von der Sechshauser Straße zur Linken Wienzeile in Sechshauser Gürtel umbenannt. 1895–1899 wurde der Wienfluss reguliert und mit einem gemauerten Flussbett versehen. Seit 1898 überquert die Gürtellinie der Stadtbahn (seit 1989: U6) den südlichsten Teil dieses Gürtelabschnitts schräg zum Straßennetz auf der in die Architekturgeschichte Wiens eingegangenen, auffallenden Brücke über die Wienzeile nach einem Entwurf von Otto Wagner.

Das Wappen von Sechshaus zeigt eine Szene des Erzengels Michael, in der er einen Drachen tötet. Michael trägt ein silbernes Gewand mit einem goldenen Kreuz auf der Brust. Auf dem Kopf trägt er einen goldenen, mit Straußenfedern besetzten Helm. Mit seiner rechten Hand hält er eine goldene Kreuzlanze, mit der er einen feuerspeienden Drachen tötet, der auf braunen Grund liegt.
Das Wappen rührt aus der Tatsache, dass das Barnabitenkollegium St. Michael in Wien Grundherr der Siedlungen Fünfhaus und Sechshaus war.

Fünfhaus


Fünfhaus ist der nördliche und östliche Bezirksteil des 15. Wiener Gemeindebezirkes Rudolfsheim-Fünfhaus und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Die Katastralgemeinde erstreckt sich über ein Gebiet von 164,83 ha. Fünfhaus wird entsprechend dem Grenzverlauf des 15. Gemeindebezirks im Norden von der Gablenzgasse und im Osten von der Wiener Gürtel Straße begrenzt. Innerhalb des Gemeindebezirks verläuft die Grenze zum Bezirksteil Rudolfsheim nördlich des Westbahnhofs entlang des westlichen Abschnitts der Hütteldorfer Straße und entlang der Poulthongasse. Südlich des Westbahnhofs wird die Grenze der Katastralgemeinde zum Bezirksteil Rudolfsheim im Wesentlichen von der Grenzgasse und Geibelgasse gebildet, jene zum Bezirksteil Sechshaus von der Sechshauser Straße.

Aus alten Dokumenten erfährt man, dass sich vor allem auf der Schmelz Äcker und Weingärten befanden. Die Menschen, die diese Felder bewirtschafteten, waren vermutlich völlig rechtlos und lebten in primitivsten Verhältnissen. Diese Flure lagen fast ausschließlich im Besitz der Kirche, wie sich im Grundbuch von St. Michael zu Wien erfahren lässt.
Nachdem während der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 fast alle Orte im Bereich des heutigen 15. Bezirkes zerstört wurden, entstanden zum Teil durch Wiederaufbau der alten Siedlungen fünf Dörfer: Rustendorf, Braunhirschen, Reindorf, Sechshaus und Fünfhaus.
Zu Beginn (bis etwa 1708) befanden sich auf dem Gebiet der heutigen Clementinengasse eine kleine Gruppe von fünf Winzer- und Gärtnerhäusern, die dem Bezirksteil auch den bis heute gültigen Namen verliehen – ähnlich wie bei Dreihaus und Sechshaus.
Das riesige Areal der Schmelz, nördlich der Hütteldorfer Straße, bis Ottakring und Neulerchenfeld, diente ab 1847 als Exerzierplatz und wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht besiedelt. 1911 gab das Militär zehn Hektar, also ein Fünftel der Schmelz, zur Bebauung frei. Der Bau des ersten Hauses – Hütteldorfer Straße 74 – wurde im Oktober 1911 begonnen. 1912 begann der Bau der Häuser, die heute das sogenannte Nibelungenviertel bilden. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war die Verbauung von Teilen der Schmelz nördlich der neuen Westbahntrasse für den Wohnbau begonnen worden, es entstand Neu-Fünfhaus.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde im Gebiet des heutigen Bezirksamtes Gasgasse eine Gewehrfabrik eröffnet. Daneben entstand das zweite Gaswerk Wiens, das Gaswerk Fünfhaus, und das „Fünfhauser Brauhaus“ mit seinen weitläufigen Gastgärten. Per 1. Jänner 1892 wurde Fünfhaus im Zuge der Eingemeindung der Wiener Vororte zum 15. Bezirk konstituiert und konnte sich seine Bezirksidentität bis 1938 bewahren. In diesem Jahr wurde Fünfhaus mit Rudolfsheim zusammengeschlossen.
Die östliche Grenze von Fünfhaus verlief nach der Eingemeindung von der Burggasse bis zur Mariahilfer Straße einen Häuserblock östlich des Gürtels, somit durch Wimbergergasse, Kenyongasse und das Areal des Sophienspitals. Am 28. Dezember 1904 wurde landesgesetzlich festgelegt, dass diese Bezirksgrenze an die Gürtelstraße verlegt sei[1]. Durch Kundmachung des Statthalters vom 7. Juni 1905[2] wurde konkretisiert, dass die neue Grenze zum 7. Bezirk an der „westlichen Grenze des Stadtbahnkörpers“ verlaufe und ab 1. Juli 1905 gelte.

Das Wappen von Fünfhaus zeigt eine Szene des Erzengels Michael, in der er einen Drachen tötet. Michael trägt ein silbernes Gewand mit einem goldenen Kreuz auf der Brust. Auf dem Kopf trägt er einen goldenen, mit Straußenfedern besetzten Helm. Mit seiner rechten Hand hält er eine goldene Kreuzlanze, mit der er einen feuerspeienden Drachen tötet, der auf braunen Grund liegt. Das Wappen rührt aus der Tatsache, dass das Barnabitenkollegium St. Michael in Wien bedeutendster Grundherr der Siedlungen Fünfhaus und Sechshaus war.
Zu beachten ist, dass das Wappen von Fünfhaus ähnlich dem von Rudolfsheim nicht vollkommen ident ist mit der Wappenhälfte im Wappen Rudolfsheim-Fünfhaus, vor allem in Farbgebung und Detaildarstellung.

In Fünfhaus befindet sich die Wiener Stadthalle.Architektonisch und historisch bedeutende Kirchengebäude sind Maria vom Siege von Friedrich von Schmidt und die Christkönigskirche von Clemens Holzmeister.

Rudolfsheim


Rudolfsheim ist der westliche Bezirksteil des 15. Wiener Gemeindebezirkes Rudolfsheim-Fünfhaus und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden. Die früher eigenständige Gemeinde Rudolfsheim wurde aus Braunhirschen, Reindorf und Rustendorf gebildet. 1892–1938 war Rudolfsheim der Name des damaligen 14. Bezirks.

Rudolfsheim grenzt im Norden und Osten an den Bezirksteil Fünfhaus, im Süden an den Bezirksteil Sechshaus und im Westen an den 14. Gemeindebezirk Penzing. Die Katastralgemeinde erstreckt sich über ein Gebiet von 167,44 ha.
Unter der Bezeichnung Rudolfsheim-Braunhirschen existiert ein aus sieben Zählsprengeln bestehender Zählbezirk der amtlichen Statistik, dessen Gebiet jedoch nur einen Teil der Katastralgemeinde Rudolfsheim einnimmt.

Nachdem während der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 fast alle Orte im Bereich des heutigen 15. Bezirkes zerstört wurden, entstanden zum Teil durch Wiederaufbau der alten Siedlungen fünf Dörfer: Rustendorf, Braunhirschen, Reindorf, Sechshaus und Fünfhaus. Drei davon, nämlich Braunhirschen, Rustendorf und Reindorf, schlossen sich 1863 auf Grund der hohen Bevölkerungszunahme und Erleichterung der Verwaltung zu einer Gemeinde zusammen, diese wurde zu Ehren des damals fünfjährigen Kronprinzen Rudolf Rudolfsheim genannt. 1892 wurde Rudolfsheim zusammen mit Sechshaus als 14. Wiener Gemeindebezirk nach Wien eingemeindet. Auf dem Stadtplan 1912 besitzt der Bezirk den zentralen Teil der Schmelz, in der Zwischenkriegszeit nicht mehr. (Bis 1938 bestehende Bezirksgrenze 14 / 15: siehe: Rudolfsheim-Fünfhaus.) Am 15. Oktober 1938 wurde Rudolfsheim mit Fünfhaus zum 15. Bezirk Fünfhaus vereinigt. Am 15. Februar 1957 wurde Fünfhaus durch einen Gemeinderatsbeschluss in Rudolfsheim-Fünfhaus umbenannt.

Das Wappen von Rudolfsheim setzt sich aus den Wappen von Rustendorf (links), Reindorf (rechts) und Braunhirschen (untere Hälfte) zusammen, am Schnittpunkt der Drittel befindet sich ein goldenes „R“, das für Rudolfsheim steht. Zu beachten ist, dass das Wappen von Rudolfsheim ähnlich dem von Fünfhaus nicht ident ist mit der Wappenhälfte im Wappen von Rudolfsheim-Fünfhaus, vor allem in Farbgebung und Detaildarstellung.

Penzing


Penzing war eine eigenständige Gemeinde, die ab 1892 Teil des 13. Wiener Gemeindebezirks Hietzing war und 1938 an den 14. Bezirk Penzing kam. Penzing ist eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Penzing liegt im Südosten des Gemeindebezirks. Es grenzt im Westen an den Bezirksteil Baumgarten und im Norden an den Bezirksteil Breitensee. Östlich von Penzing liegt Rudolfsheim im 15. Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus und südlich, jenseits des Wienflusses, der 13. Gemeindebezirk Hietzing. Die Katastralgemeinde Penzing erstreckt sich über eine Fläche von 192,71 ha.

An der Furt durch den Wienfluss wurde hier bereits um 800 eine Siedlung gegründet. Die Bezeichnung Penzing wird von dem Namen „Benzo“ abgeleitet, die Siedlung wird erstmals 1130 als „Pencingen“ urkundlich erwähnt.
Der Ortskern entwickelte sich entlang der Penzinger Straße, zuerst zwischen der Einwanggasse und der Nisselgasse. Zur Zeit der Eingemeindung in die Stadt Wien im Jahr 1891 war der Bereich zwischen Wienfluss und Linzer Straße von der Schlossallee und Ameisgasse bereits ein geschlossener Ortskern, was auch auf die Nähe zum Schloss Schönbrunn zurückzuführen ist. Es erfolgten Betriebsansiedlungen und Penzing entwickelte sich auch zu einer beliebten Sommerfrische.
Bis zur Regulierung des Wienflusses, die in diesem Bereich erst im Jahr 1895 erfolgte, wurde Penzing immer wieder durch Überschwemmungen in Mitleidenschaft gezogen. Auch durch die Türkenbelagerungen kam es zu großen Zerstörungen. Penzing gibt heute dem 14. Wiener Gemeindebezirk seinen Namen. Ursprünglich gehörte Penzing zum 13. Bezirk (Hietzing), 1938 wurden die Hietzinger Bezirksteile nördlich des Wienflusses dem neuen 14. Bezirk Groß-Wiens zugeordnet, die heutigen Bezirksgrenzen wurden 1946 festgelegt.

Die römisch-katholische Pfarrkirche Penzing wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt. Im Zuge der beiden Türkenbelagerungen 1529 und 1683 wurde sie schwer beschädigt, 1758 erfolgte ein grundlegender barocker Umbau. 1945 wurde gegen Ende es Zweiten Weltkrieges das Turmdach vernichtet, nach dem Wiederaufbau 1945/46 wurde anstelle des Zwiebeldachs ein Keildach errichtet. Gegenüber der Kirche befindet sich die Penzinger Lichtsäule, ein spätgotischer Tabernakelpfeiler aus dem 15. Jahrhundert.
In dem 1873 errichteten alten Amtshaus befindet sich das Bezirksmuseum Penzing. Das Wohnhaus Töpfelhaus wurde etwa 1740 erbaut und ist nach seinem langjährigen Besitzer Johann Töpfel benannt.
Das Palais Cumberland ist um 1760 durch den Umbau eines älteren Palais entstanden. Das Palais wurde später nochmals verändert und teilweise abgetragen. 1867 wurde es mit einem Nachbarhaus zur Residenz von König Georg V. von Hannover umgebaut (der unter dem Titel Herzog von Cumberland in Österreich im Exil lebte). Im Palais befanden sich jahrelang Kunstsammlungen der Familie, darunter der berühmte Welfenschatz. Heute ist ein Teil des Palais Sitz des Max-Reinhardt-Seminars, ein anderer beherbergt die Tschechische Botschaft.
In der Cumberlandstraße befindet sich die evangelische Kreuzkirche, die 1930/31 erbaut wurde.

Hütteldorf


Hütteldorf ist ein Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks Penzing, der vor 1891 eine eigenständige Gemeinde war, und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Hütteldorf liegt in der Mitte des Gemeindebezirks zwischen dem Bezirksteil Hadersdorf-Weidlingau im Westen und den Bezirksteilen Baumgarten und Breitensee im Osten. Im Norden grenzt Hütteldorf an den 16. Gemeindebezirk Ottakring, im Süden an den 13. Gemeindebezirk Hietzing. Die Katastralgemeinde Hütteldorf erstreckt sich über eine Fläche von 635,47 ha, wovon 20 ha jenseits des Wienflusses im Gebiet des 13. Gemeindebezirks liegen.
Der Norden von Hütteldorf besteht aus teilweise unverbautem Wienerwald. Hier liegen der Satzberg (435 m) und der Hüttelberg (354 m) sowie das Erholungsgebiet Steinhof. Durch Hütteldorf fließen die Wienerwaldbäche Halterbach und Rosenbach.

Hütteldorf wurde im 11. Jahrhundert gegründet und 1170 erstmals als Utendorf urkundlich erwähnt. Der Name geht auf das adelige Geschlecht der Utendorfer zurück.
Der alte Ortskern befand sich zwischen Rosenbach und Halterbach. Bereits 1356 wurde Hütteldorf eine eigene Pfarre. 1599 erhielt die Hütteldorfer Mühle die Brauberechtigung und es entstand daraus die Hütteldorfer Brauerei. Der Satzberg erinnert daran, dass es hier auch Weinbau gab. Türkenkriege und die Pest haben die Entwicklung des Dorfes lange verzögert. Der heutige Hütteldorfer Friedhof wurde 1811 erstmals belegt. 1891 wurde Hütteldorf als Teil des 13. Bezirks Hietzing in die Stadt Wien eingemeindet.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich im Jahre 1938 wurde der Ort in den 14. Bezirk eingegliedert. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der Bezirksteil bei Penzing.

Der Bahnhof Wien Hütteldorf war ursprünglich ein alter Bahnhof der k. k. österreichischen Staatsbahnen und wurde Ende des 19. Jahrhunderts adaptiert, um gleichzeitig als Bahnhof für die neue Wiener Stadtbahn zu fungieren. Das neue Stationsgebäude wurde von dem im nahe gelegenen ehemaligen Vorort Penzing geborenen Architekten Otto Wagner gestaltet. Auch heute erfüllt der Bahnhof eine Doppelfunktion und beherbergt den Kopfbahnhof der U-Bahnlinie U4 (die auf der Strecke der ehemaligen Stadtbahn verläuft) sowie einen regulären Bahnhof, der auch von der S-Bahn genutzt wird.
Zwei weitere Bauwerke Wagners in Hütteldorf sind die beiden Villen, in denen er auch selbst gewohnt hat. Die Villa Wagner I wurde von 1886 bis 1888 als Sommersitz errichtet und als späthistoristisches Landhaus gestaltet. Die Familie Wagner bewohnte das Haus ab 1895 ganzjährig, 1911 verkaufte es Otto Wagner an den Varieté-Unternehmer Bernhard Ben Tiber. Seit 1972 ist die Villa im Besitz des Malers Ernst Fuchs und beherbergt das Ernst Fuchs Privatmuseum.
Von 1912 bis 1913 ließ Wagner am Nachbargrundstück seine Villa Wagner II errichten, die kaum veränderten Pläne stammten bereits aus dem Jahr 1905. Das kubisch gestaltete spätsecessionistische Bauwerk verfügt über eine asymmetrische Fassade mit blauen Ornamenten und ein Glasmosaik von Koloman Moser über dem Eingangsportal.
Weitere interessante Bauwerke sind die Villa Vojcsik, ein Jugendstilgebäude, das 1901 nach Plänen von Otto Schönthal errichtet wurde, sowie die Windisch-Graetz-Villa, eine späte Biedermeier-Villa der Erzherzogin Elisabeth Marie. Das Europahaus Wien aus dem frühen 18. Jahrhundert war einst der Sommersitz der Fürstin Esterházy und hieß zwischenzeitlich Miller-von-Aichholz-Schlössel.
Die heutige römisch-katholische Hütteldorfer Pfarrkirche wurde 1881/82 nach Plänen von Richard Jordan erbaut. 1949 wurde die St.-Josef-am-Wolfersberg-Kirche und 1974 die Kordonkirche geweiht. Beide Kirchengebäude sind Werke des Architekten Ladislaus Hruska.
Das Gerhard-Hanappi-Stadion wurde 1977 eröffnet und ist die Heimstätte des SK Rapid Wien. Benannt ist es nach Gerhard Hanappi, der nicht nur erfolgreicher Fußballspieler war, sondern auch als Architekt das ursprünglich Weststadion genannte Stadion plante.